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Jetzt im Garten rumgraben ist "für die Katz" Kurt Bergt, Vorsitzender des Stadtverbandes der Kleingärtner Zerbst und Umgebung, gibt Tipps

10.01.2014, 01:25

Die Haselnuss blüht in Teilen Deutschlands, der Flieder beginnt bei dieser warmen Witterung bereits, Knospen zu bilden. Kurt Bergt, Vorsitzender des Stadtverbandes der Kleingärtner Zerbst, verrät Judith Kadow für die Volksstimme, was jetzt im Garten zu tun ist - oder auch nicht.

Volksstimme: Was gibt es jetzt im Garten zu tun?

Kurt Bergt: Eigentlich nicht viel, auch wenn es mitunter durch die warme Witterung anders aussieht. Man kann im Moment die eingehausten Bäume und Blumen auflockern und öffnen. Man kann sie auch bewässern. Man kann auch noch seinen Komposter umsetzen. Wer unbedingt will, kann auch Unkraut zupfen. Alle anderen Arbeiten sind jedoch noch zu früh. Denn der Winter kommt auf alle Fälle noch zu uns.

Volksstimme: Der Obstbaumschnitt wäre aber doch auch eine Aufgabe, die jetzt gemacht werden kann, oder?

Kurt Bergt: Das stimmt. Die Obstbäume könnten jetzt verschnitten werden. Außer bei der Kirsche. Die sollte erst im Sommer nach der Ernte verschnitten werden.

Volksstimme: Kann ich meine Pflanzen jetzt noch winterfest machen?

Kurt Bergt: Beim Rhabarber haben ich in den vergangenen Jahren immer eine Kiste drübergestellt. Das schützte die Pflanze im Winter und sie konnte immer etwas zeitiger geerntet werden. Man kann seine Pflanzen auch noch mit etwas Laub abdecken. Aber im Grunde kann man die Natur Natur sein lassen. Die Pflanzen überstehen den Winter, manche vielleicht auch nicht. Wenn zum Beispiel die Stiefmütterchen Frost kriegen, haben sie erstmal einen Schnupfen. Es dauert dann eben eine Weile bis sie sich erholt haben.

Volksstimme: Sind Sie gerade im Garten an der Arbeit?

Kurt Bergt: Nein, momentan mache ich da nichts. Es ist zu nass und wie gesagt, eigentlich gibt es nichts zu tun. Diejenigen, die ein Gewächshaus haben, schauen jetzt noch am ehesten im Kleingarten vorbei. Natürlich gibt es auch immer ein paar Buddelflinke, die schon rumgraben. Aber im Grunde ist das für die Katz.

Volksstimme: Sie sind sich sehr sicher, dass der Winter noch kommt. Warum?

Kurt Bergt: Es ist bekannt, dass wenn es in den USA sehr kalt ist, die Kälte vier bis sechs Wochen später auch in Europa ankommt. Das hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Außerdem heißt es so schön: Weihnachten Klee, Ostern Schnee.

Volksstimme: Kann man schon einschätzen, wie sich diese Wetterkapriole auf das Gartenjahr 2014 auswirkt?

Kurt Bergt: Nein, gar nicht. Da muss man einfach abwarten, wie sich das Wetter weiter entwickelt. Ich kann mich allerdings nicht daran erinnern, dass es im Januar mal 14 Grad waren. Das ist schon extrem warm. Und es ist sehr nass. Wir müssen uns wohl überraschen lassen.

Volksstimme: Wann kann der Kleingärtner wie richtig loslegen?

Kurt Bergt: Nach den Eisheiligen würde ich anfangen, Pflanzen in die Erde zu bringen. Davor besteht immer die Gefahr, dass doch noch Frost kommt. Wir haben also noch ein bisschen Zeit, bis der Garten wieder ruft.