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Katastrophaler Zustand der Landesstraße 51, im Moment kein Straßenausbau vorgesehen, Tempo 30 soll eingerichtet werden Ortsdurchfahrt Schora hat keine Priorität - Anwohner sind sauer

25.02.2014, 01:20

Schora (pwi) l Sie hatten fest damit gerechnet, dass ihre Straße, die L51, die Ortsdurchfahrt Schora in Richtung Güterglück, in diesem Jahr gemacht wird. Zumal Ende des vergangenen Jahres vermessen und versprochen wurde. Doch Pustekuchen, andere Straßen, andere Maßnahmen im Land sind wichtiger. "Damit sind die Bürger hier nicht einverstanden", meldete sich Frau Bergholz aus Schora. Schon lange sollte die Straße gemacht werden, aber die Anwohner müssen nur zusehen, wie alles immer mehr kaputt gefahren wird, Straße, Rinne, Fußwege. Begegnen sich zwei Transporter wird über die Fußwege gefahren. Die Löcher an den Straßenrändern, die bei Regen voll Wasser stehen, würden ab und zu mit Split aufgefüllt, berichtete sie. Der Split fliege bis aufs Grundstück. 2004 baute die Familie ihr Haus in Schora, wohnt seit 2005 an der L51. Der weiße Vorgartenzaun wird nur immer wieder aufs neue beschmutzt. "Irgendwas muss passieren", fordert Frau Bergholz.

Auch in den Sitzungen des Ortschaftsrates wurde der Straßenzustand oft genug angeprangert. Besonders zu Erntezeiten sind die Verkehrsbelastung und die Lärmbelästigung enorm. Große Transporter fahren die Biogasanlage in Güterglück an.

Schon seit 2008 drängt die Verwaltungsgemeinschaft und seit 2010 die Stadt Zerbst auf den Straßenausbau. Baulasttäger ist jedoch das Land. Die Aussage an die Stadt nach dem jüngsten Gespräch mit der Landesstraßenbaubehörde: Die Straße hat keine Priorität.

"Ich kann den Frust der Schoraer verstehen", sagte der Bürgermeister Andreas Dittmann, wohlwissend, dass es im vergangenen Jahr noch ein anderes Signal gegeben hatte. "Als Stadt sind wir auch nur Empfänger der Informationen", so Dittmann. Das Problem sei, dass es hier keine solide Planungssicherheit gebe. Womöglich könne sich die Situation auch ganz schnell wieder ändern, wenn woanders eine Maßnahme nicht durchgeführt werden kann und die Mittel verbaut werden müssen.

Die Hoffnung ist vage, dass die "Katastrophe", wie sich Frau Richter Luft machte, bald ein Ende hat. Die Fußwege sind kaputt, vor dem Neubau sehe es aus, alles verloddert, der herumfliegende Split mache den Rasenmäher kaputt... "So schlimm, wie bei uns sieht es in anderen Dörfern nicht aus", schimpfte sie und würde die Straße wenigstens zur Einbahnstraße machen, damit sich die Lage entspannt.

Zumindest Tempo 30 soll demnächst angesagt sein. Ein Antrag über die Stadtverwaltung an das Land sei wohl bewilligt, teilte Ortsbürgermeister Thomas Wenzel mit. Nur das Schild ist noch nicht da. Die einzige Maßnahme im Moment, um ein wenig Erleichterung zu schaffen. Der Ortsbürgermeister zieht außerdem eine Unterschriftensammlung in Erwägung, um hier Zeichen zu setzen.