1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Gute Bedingungen und anspruchsvolle Anforderungen sprechen sich herum

Jungjägerausbildung : Länderübergreifende Schießprüfung auf anerkannter Schweinitzer Anlage Gute Bedingungen und anspruchsvolle Anforderungen sprechen sich herum

Von Helmut Rohm 13.04.2010, 04:53

Schweinitz / Zerbst. Großen Schützenansturm gab es am vergangenen Sonnabend auf der Jagd- und Schießsportanlage in Schweinitz. Die Teilnehmer aktuell zu Ende gehender Ausbildungslehrgänge zur Erlangung eines Jagdscheines absolvierten mit dem Schießen die erste der drei Prüfungsdisziplinen.

Drei Disziplinen waren zu absolvieren

Die von der Unteren Jagdbehörde der Stadt Magdeburg öffentlich ausgeschriebene Prüfung basiert auf der Jägerprüfungsordnung des Landes Sachsen-Anhalt. " Sie ist auch von anderen Bundesländern anerkannt, so dass auch von dort Jagdscheinanwärter zu unserer Prüfung kommen können ", berichtet der für die Gesamtprüfung verantwortliche Magdeburger Kreisjägermeister Dr. Dirk Schulz. Neben den 25 eigenen Lehrgangsteilnehmern der Jagdschule der Kreisjägerschaft Magdeburg, die auch aus den Kreisen Jerichower Land und Anhalt-Bitterfeld kommen, sind weitere 29 Jungjägeranwärter aus anderen Landkreisen und Bundesländern angereist.

Darunter sind auch zehn Teilnehmer aus der Gegend um Plauen / Vogtland, die ihre Ausbildung an der Jagdschule " Erzgebirge " in Stützengrün absolviert haben. " Wir haben durch Mund-zu-Mund-Propaganda erfahren, dass in Schweinitz sehr gute Bedingungen, Ruhe und auch gute Möglichkeiten zum Trainieren existieren sowie eine gerechte und faire Behandlung erfolgt ", erzählt Frank Berndt ( 52 ) aus Plauen. Ihre Truppe sei bereits einen Tag vorher angereist, konnte die großzügige Schießanlage kennenlernen und noch mal unter Aufsicht trainieren. Einen etwas kürzeren Weg hatten die Aspiranten von der Jagdschule " Diana ", die ihr Zuhause in Pratau bei Torgau hat.

Das Prüfungsschießen begann um 10 Uhr. Drei Disziplinen waren mit bestimmten Mindestergebnissen zu absolvieren. Am Wurfscheibenstand sind mit Schrotschuss drei von zehn Scheiben zu treffen. Aus 100 Metern Entfernung ist mit Kugelgeschoss stehend angestrichen auf den " stehenden Bock " ( mit Ringscheibe ) zu schießen. Mindestringzahl ist hier 25. Möglich sind 50 Ringe. Die Entfernung für das Schießen mit der Kurzwaffe ( Pistole / Revolver ) beträgt 25 Meter. Zwei von fünf möglichen Treffern müssen erreicht werden.

Alle Stände wurden von bestätigten Prüfern der Kreisjägerschaft Magdeburg betreut. " Die Anforderungen an das Schießen sind anspruchsvoll, sind sie ja letztendlich die Grundlage für das spätere weidgerechte Jagen ", erklärt Dr. Horst Nopens, Ausbilder für Waffenrecht. Bei regelmäßigem Training, auch später in der aktiven Jägerzeit, sei das Schützenhandwerk jedoch gut erlernbar.

Die Prüfungen zum Erlangen des Jagdscheines werden am kommenden Wochenende mit der schriftlichen Prüfung am Freitagnachmittag im Magdeburger Humboldt-Gymnasium fortgesetzt. Die theoretischpraktische Prüfung absolvieren die Prüfungsteilnehmer am Sonnabend im Biederitzer Forst / Jerichower Land.

Der neue Lehrgang an der Jagdschule der Kreisjägerschaft Magdeburg beginnt am 28. August. Neben den vorgeschriebenen Ausbildungsschwerpunkten, einschließlich der Schießausbildung, werden im Ausbildungsprogramm, so Jagdschulleiter Eberhard Hellmuth, ebenso der praktische Bau einer jagdlichen Einrichtung, die Teilnahme an einer Drückjagd sowie die praktische Behandlung erlegten Wildes angeboten.

" Gut bewährt hat sich, die Absolventen der jeweils drei letzten Lehrgänge zu einem Erfahrungsaustausch mit Altjägern einzuladen ", so Eberhard Hellmuth.