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Bahnhof Güterglück Für nassen Tunnel gibt es vorerst keine Lösung

Von Daniela Apel 07.01.2011, 05:28

Seine einstige Attraktivität hat der Güterglücker Bahnhof längst verloren. Das Hauptgebäude ist seit Jahren ungenutzt, der Vorplatz ungepflegt. Überall an den Wänden prangen Graffiti, Fenster sind eingeschlagen. Zudem steht im Fußgängertunnel permanent Wasser. Die Deutsche Bahn tut ihr Möglichstes. Unlängst erst führte sie Instandsetzungsmaßnahmen durch. Allerdings fallen nur die Bahnsteige und die Unterführung in ihre Zuständigkeit.

Güterglück. Immer wieder ist das unattraktive Bahnhofsgelände im Güterglücker Ortschaftsrat Thema. Regelmäßig kritisieren Ratsmitglieder das ungepflegte Umfeld, mit dem Zugreisende konfrontiert werden. Seinen einstigen Glanz hat der frühere Eisenbahnknotenpunkt längst verloren. Da zieren Graffiti die Wände, sind Fenster eingeschlagen und wuchert im Sommer das Unkraut. Wenig einladend präsentiert sich auch der nur über Treppen erreichbare Fußgängertunnel. In dem einzigen Zugang zum Bahnsteig 2 steht fast permanent das Wasser.

"Der Tunnel ist unser Sorgenkind", gesteht Karin Meyer von der DB Station & Service AG. "Der Tunnel steht in nasser Erde", weist sie auf den hohen Grundwasserspiegel hin. Dieser führt dazu, dass Wasser aus den ständig feuchten Wänden der Unterführung dringt und am Boden flache Pfützen bildet. Sammelt sich zuviel an, wird abgepumpt. Bei den jetzigen frostigen Temperaturen kommt hinzu, dass sich die Wasserlachen in glatte Eisflächen verwandeln.

"Mit einfachen Mitteln ist das Problem nicht zu lösen", erklärt die Leiterin Bahnhofsmanagement Magdeburg. Eine Verkleidung der Wände, wie es anderenorts bereits praktiziert wurde, kommt für Güterglück nicht in Frage. Dafür ist der Tunnel mit seiner recht niedrigen Decke zu klein, wie Karin Meyer erläutert. Sie kann allerdings auch nicht sagen, wann das Problem wie beseitigt wird. Sei weiß nur, dass es eine kostenintensive Maßnahme wäre. In diesem Zusammenhang berichtet sie von der Modernisierung des Bahnknotens Dessau-Roßlau, die eine Lösung mit sich bringen könnte. Im Zuge dieses Streckenausbaus soll beispielsweise der Bahnhof Zerbst einen Fußgängertunnel erhalten. Für Güterglück liegen derzeit jedoch noch keine Planungen vor.

Dass die Deutsche Bahn (DB) ihren Haltepunkt in Güterglück im Blick hat, beweisen die Instandhaltungsmaßnahmen, die sie erst im vergangenen September durchführte und die Karin Meyer mit rund 40 000 Euro beziffert. Unter anderem wurde dabei der bislang unbefestigte Bahnsteig 2 gepflastert, so dass die Reisenden nun trockenen Fußes zum Zug gelangen.

Auch erfolgt regelmäßig eine Reinigung der Bahnsteige und des Tunnels. Alle 14 Tage sind Mitarbeiter des DB Services vor Ort. Dann entsorgen sie den angefallenen Müll und kümmern sich wie in den zurückliegenden Wochen um den Winterdienst, wie Karin Meyer ausführt. Dabei gibt sie wiederholt zu bedenken, dass die Bahn einzig für die Bahnsteige und die Unterführung zuständig ist. Das frühere Bahnhofsgebäude und die anderen leerstehenden Gebäude, die das Ensemble umfasst, gehören indes genausowenig der Bahn wie der Vorplatz und die Zufahrt zum Gelände. Hier ist ein Dritter Eigentümer und damit verantwortlich.

Verantwortlich wiederum ist die Bahn für die Ein- beziehungsweise Ausgänge des Tunnels, die ebenfalls nicht von Vandalismus verschont blieben. "Hier überlegen wir uns eine Lösung", erklärt Karin Meyer mit Blick auf die fehlenden Glasscheiben und bunten Graffiti.