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Am Freitag trifft sich der Hochwasserstab An der Warnstufe III könnte Zerbst knapp vorbei schrammen

Von Cordula Bischoff und Thomas Drechsel 13.01.2011, 04:31

Kommt das Hochwasser oder kommt es nicht? Diese bange Frage stellen sich Einwohner fast überall in Deutschland. Auch in Zerbst gehen immer wieder Menschen an die Nuthe und verfolgen deren Wasserstand.

Zerbst. "Wenn es so bleibt, wie es momentan aussieht, dann schrammen wir knapp an der Alarmstufe III vorbei", so Andreas Fischer, Bau- und Ordnungsdezernent der Stadt Zerbst, gestern gegenüber der Volksstimme.

Wie viel Wassermassen allerdings die Saale in den nächsten Stunden mit sich führen wird, das muss man noch abgewarten. Die Fachleute beobachten die Situation ständig. "Am Freitag um 9 Uhr trifft sich der Hochwasserstab", so Andreas Fischer. Der wird die aktuelle Situation beraten.

Die "Wasservorhersage" für die Elbe im Zerbster Bereich entsteht ganz wesentlich auch unter Zuhilfenahme der Pegelstände und Prognosen von Torgau, Barby und Aken. "Gibt Torgau 7,30 Meter Wasserstand heraus, dann wird es wenig später auch für uns hier kritisch", erklärt Fischer.

Ein gutes Werkzeug ist der stets aktuelle Lagebericht der Hochwasservorhersagezentrale. Täglich werden auch im Internet unter www.hochwasservorhersage.sachsen-anhalt.de die Wasserstände der einzelnen Flüsse aktualisiert. Gestern um 13.15 Uhr führte die Elbe bei Barby 5,63 Meter. Die Tendenz: gleichbleibend. In Aken wurden gestern um 14 Uhr 5,37 Meter gemessen. Tendenz: leicht steigend. Hat Barby 5,90 oder Aken 6 Meter Pegelhöhe, dann gilt auf Zerbster Seite Hochwasser-Alarmstufe III. Die Deiche werden permanent besetzt, eine ganze Reihe weiterer Vorkehrungen läuft an.

Doch nicht nur das Elbwasser selbst, sondern vielmehr die Fracht der Saale und auch der Ablauf der Nuthe bestimmen die Alarmstufe der Zerbster Ortschaften entlang der Elbe. Insbesondere die Hauptnuthe im Bereich ab Kämeritz bis zur Mündung bereitet große Sorgen. Hier, so Fischerbereits am Dienstag, würden unterlassene Gewässerpflegemaßnahmen deutlich. "Wir haben dort an manchen Stellen Schlammstärken von einem Meter. Da ist doch klar, dass das Wasser nicht abläuft, sondern in die Breite geht. An anderer Stelle liegen Bäume noch immer in der Nuthe, die schon vor Monaten als Hindernis benannt wurden. So haben wir das Tauwasser nun recht weit durch das Zerbster Gebiet abfließen sehen, aber vor der Elbe staut es sich."