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Heimatfotorätsel: Zahlreiche Leser erkennen die Schloßfreiheit auf dem historischen Bild Der Rosenwinkel war und ist ein Kleinod in Zerbst

Von Judith Kadow 19.04.2014, 01:19

Der Rosenwinkel ist ein Kleinod inmitten von Zerbst. Unsere historische Aufnahme zeigte diesen Ort, den zahlreiche Anrufer erkannten, in den 40er Jahren.

Zerbst l Für die Zerbsterin Christine Bock ist das Heimatfotorätsel in dieser Woche sogar Teil ihrer Familiengeschichte. "Es zeigt den Rosenwinkel", erzählt sie am Telefon. Und sogar die Personen auf dem Bild kann sie benennen. "Auf dem Hocker lehnt Karl Sens, der Junge im Gras ist Richard Sens, mein Vater."

Richard Sens wurde 1931 in der Schloßfreiheit 13 geboren, dem Haus, das im Rücken des Fotografen steht. Das Bild entstand während einer Silberhochzeitsfeier, berichtet Christine Bock. Auf den Stühlen sitzen Tante Lieschen Baake und Onkel Platte aus Steutz. Wann genau das Foto entstand, konnte auch ihr Vater nicht sagen. "Definitiv aber in den 40er Jahren vor der Zerstörung der Stadt 1945." Noch heute ist das Haus in Familienhand.

Im Bild ist auch zu erkennen, woher der Rosenwinkel seine Bezeichnung hat. "Die Mauern, die mit Rosenhecken bewachsen sind, waren einst Teil der Stadtbefestigung", erzählt Uta Heinecke. Regelmäßig ist sie als Stadtführerin im Einsatz und führte ihre Gäste oft auch in den Rosenwinkel. "In diesem idyllischen Winkel ist noch am besten nachzuempfinden, wie Zerbst einst ausgesehen hat - mit den Fachwerkhäusern und der Gaslaterne."

Ähnlich hält es Helga Reinald. Wenn sie Besuch in Zerbst bekommt, führt auch sie ihre Verwandtschaft in den Rosenwinkel. "Das ist ein Muss. Es ist wirklich eine der schönsten Ecken."

Helmut Lehmann konnte ebenfalls die richtige Lösung nennen. "Ich habe das Haus im Hintergrund erkannt. Dort ist die Diakonie zu finden", erklärt der Zerbster am Telefon. Ganz sicher war er sich aber nicht. Doch seine Frau schon. "Sie hat gesagt, sie ist früher oft durch diese Tür zum Konfirmandenunterricht gegangen."

Auch Ursula Pradler hat den Rosenwinkel erkannt. "Als Kind war das mein Spielplatz. Eine Freundin von mir wohnte auch dort." Und auch die Christenlehre absolvierte sie in dem Gebäude.

Elsa Werner wohnte einst selbst im Rosenwinkel. "Damals war die Ecke noch viel stärker bewachsen", erinnert sie sich. Aus welchem Jahr die Aufnahme stammen könnte, konnte sie nicht sagen. "Die ist uralt. Aber Pastor Natho, bei dem ich noch die Pastorenstunde hatte, ist es nicht."

Über einen Regenschirm kann sich Christine Bock freuen. Der Preis kann nach Ostern in der Lokalredaktion, Alte Brücke 45, abgeholt werden.