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Ostelbischer Spinnkreis präsentiert sich in der Schauschmiede Steutz Man muss schon Spaß am Arbeiten mit Wolle haben

Von Petra Wiese 13.05.2014, 03:15

In der Schauschmiede Steutz trafen sich die Frauen vom Ostelbischen Spinnkreis am Sonntag, um ihrem Hobby nachzugehen. Interessierte Besucher waren eingeladen, den Spinnerinnen über die Schulter zu schauen, sich alles erklären und zeigen zu lassen und sich selbst einmal ans Spinnrad zu setzen.

Steutz l "Man muss schon Spaß am Arbeiten mit Wolle haben", so Jeannette Paasch, die beim Ostelbischen Spinnkreis mitmachte und das Spinnrad bediente. Zuvor hatte sie an der Kardiermaschine gedreht. Mit dem Gerät, auch kurz Karde genannt, wird aus losen Textilfasern erst einmal ein Flor oder Vlies. Es braucht also erst einmal einer gewissen Vorarbeit, bevor es ans Spinnen geht. Drei Spindeln bräuchte man - aus zwei Fäden werde am Ende einer, kommt der Hinweis an die staunenden Gäste.

Zur Wollverarbeitung braucht man neben dem Interesse auf jeden Fall Ausdauer und Geschick. Die Bedienung des Spinnrades lernt sich nicht mal eben nebenbei. Zunächst lässt sich eine Handspindel ausprobieren. Die Frauen vom Ostelbischen Spinnkreis sind derweil schon versierte Spinnerinnen. Jeden zweiten Sonntag im Monat finden die Treffen statt. "Wir sind immer irgendwo", erklärte Heidi Rühlich vom Zernitzer Alpacahof, die zusammen mit der Steutzerin Monika Sauer den Spinnkreis ins Leben gerufen hat. Oft finden die Treffen in der Spinnstube des Alpacahofes statt. Aber auch beim Verein Ländliches Leben Steutz/Steckby in der Schauschmiede war die Veranstaltung nicht die erste.

Es gibt eine ganze Menge Leute, die Interesse an der Wollverarbeitung mittels Spinnrad oder Handspindel haben und dieses traditionelle Handwerk gern in der Gemeinschaft ausüben möchten. Deshalb wurde der Ostelbische Spinnkreis gegründet. Inzwischen zählt die Runde mindestens zehn, manchmal auch zwölf oder 13 Köpfe. Sogar ein Junge ist mit von der Partie. Alle Interessierten sind nach wie vor eingeladen, sich der Gruppe der Gleichgesinnten anzuschließen. In geselliger Runde wird gesponnen, man tauscht sich über Techniken und Materialien aus und über die Möglichkeiten der Verarbeitung und Verwendung der Wolle.

Die Teilnehmer sollten gewisse Grundfertigkeiten, nach Möglichkeit auch Wolle und Spinnrad mitbringen. Neueinsteiger können aber auch gerne vorbeischauen, reinschnuppern und erste Kontakte knüpfen.

Das nächste Treffen findet am Sonntag, 15. Juni, in Zernitz statt, kündigte Heidi Rühlich schon einmal an. Da bietet der "Tag des offenen Hofes", an dem sich auch der Alpacahof "Zwei Eichen" beteiligt, den Rahmen. Da wird es wieder einen Spinnwettbewerb geben, und es geht dann auch um das Färben von Wolle, verriet Heidi Rühlich.