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Jugendweihefeiern der achten Klassen aus Zerbst und Güterglück im Katharinasaal der Stadthalle Vom Sehen hin zum Erkennen

Von Thomas Drechsel 26.05.2014, 01:22

Am Sonnabend fanden in der Zerbster Stadthalle die diesjährigen Jugendweihefestveranstaltungen statt.

Zerbst l Eingebettet in ein schwungvolles Rahmenprogramm, organisiert vom Jugendweihe-Verein Dessau-Roßlau, gingen Schülerinnen und Schüler aus zehn achten Klassen am Sonnabend den Schritt vom Jugendlichen- ins Erwachsenenalter.

Andreas Dittmann konnte sich an das zu DDR-Zeiten übliche Gelöbnis, das er vor 33 Jahren während seiner Jugendweihe leistete, schon wenige Stunden danach "nicht mehr erinnern". Der Zerbster Bürgermeister betonte in seiner Festrede, jenes Gelöbnis sei ohnehin überfrachtet gewesen. "Es ging weit über das hinaus, was man einem jungen Menschen zumuten konnte und durfte." Dennoch: Auch heute ist die Jugendweihe nicht nur wegen ihrer Festlichkeit, der Aufregung um die Garderobe, die Familienfeier und die hoffentlich vielen Geschenke äußerst populär. Die Jugendweihe sei ein Schritt hin zur Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, sei ein Schritt vom bloßen Sehen der Dinge hin zum Erkennen, so Dittmann.

Ihm waren die Ansprachen während der drei Festveranstaltungen wichtig. So wichtig, dass er erneut einen Besuch des Maienfestes in der Zerbster Partnerstadt Nürtigen sausen ließ, um der Zerbster Jugend kurzweilig vorgetragene Wünsche fürs Leben mitzugeben. Die Jugendweihe falle ins 14. Lebensjahr - das Lebensjahr, ab welchem das deutsche Recht erstmals direkt auf den Heranwachsenden zugreift. "Ich bin verantwortlich für das, was ich tue - dies ist der Grundsatz, der nun auch für Sie gilt", wandte sich Dittmann direkt an die festlich gekleideten Jung-Erwachsenen in den ersten Reihen, während sich weiter hinten manches Vaters Stirn in Falten legte oder manche Mutti zustimmend nickte. Wenn auch - wie einst beim Redner selbst - die Worte und Hinweise wohl kaum sogleich einen festen Platz im Hinterkopf der jungen Leute fanden, so waren die drei Veranstaltungen in Gänze sehr festlich. Dazu trug neben dem Spiel von Valentina Wachtel, dem Gesang des Dessauers Peter Pack und den Auftritten der Mädchen-Tanzgruppe auch der Umstand bei, dass die vielen Mühen der Vorbereitung, der Knigge-Kurs, die Auswahl der Garderobe und die Organisation der Familienfeier im Katharina-Saal der Stadthalle in einen sehr heiteren , stimmungsvollen, insgesamt würdigen Höhepunkt mündeten.