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Silke Hövelmann (SPD) und Raina Lenze (Linke) / Bei CDU ist Wilfried Bustro weit vorn / FFZ zweitstärkste Kraft Zwei Frauen holen die meisten Stimmen

Von Manuela Langner 27.05.2014, 03:33

Die CDU bleibt mit zehn Sitzen stärkste Kraft im Zerbster Stadtrat. Für die Freie Fraktion Zerbst (FFZ) schafften sechs Ortsbürgermeister den Einzug. SPD und Linke teilen sich mit jeweils fünf Sitzen den dritten Platz. Auch der FDP, Bündnis 90/ Die Grünen, der Unabhängigen Wählergemeinschaft Zerbst (UWZ) und der Wählerliste Sport gelang der Sprung in den Stadtrat.

Zerbst l Mit 1566 Stimmen holte Silke Hövelmann (SPD) die meisten Stimmen aller 66 Frauen und Männer, die sich am Sonntag um ein Stadtratsmandat beworben hatten. "Riesengroße Freude und Dankbarkeit" hatte die Zerbsterin empfunden, als sie gestern Montag das Wahlergebnis auf der Internetseite der Stadt aufgerufen hatte. "Ich bin sehr stolz", sagte sie gestern und bedankte sich für das Vertrauen.

Schon 2009 hatte Silke Hövelmann das zweitbeste Wahlergebnis unter den Stadtratskandidaten eingefahren. Mit Sebastian Siebert, Detlef Schrickel, Gernot Rosenauer und Uwe Krüger, die ebenfalls für die SPD in den Zerbster Stadtrat eingezogen sind, wird sie sich noch in dieser Woche treffen. Dann wird unter anderem besprochen, wer sich eine Mitarbeit in welchem Ausschuss vorstellen kann. Darüber hinaus will die SPD bei den Zielen bleiben, mit denen die Zerbster Sozialdemokraten auch in den Wahlkampf gezogen waren. Dazu gehören Wirtschaftsförderung, Stärkung kommunaler Unternehmen, mehr Bürgerbeteiligung bei städtischen Gestaltungsmaßnahmen, Hochwasserschutz etc.

Die SPD hatte insgesamt zehn Kandidaten ins Rennen geschickt und konnte ihre fünf Sitze verteidigen.

Mit 1514 Stimmen holte Raina Lenze (Die Linke) das zweitbeste Ergebnis. Bei ihr war die Freude vor allem groß, dass die Linke im neuen Stadtrat einen Sitz dazu gewonnen hat. Schon morgen treffen sich alle Kandidaten, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Neben Raina Lenze wurden Michael Dietze, Margitta Schildt, Wolfgang Berzau und Jens Wernecke in den Zerbster Stadtrat gewählt.

Wilfried Bustro (CDU) schaffte mit 1419 Stimmen das insgesamt drittbeste Ergebnis. Auch er hatte sich, nachdem in der Nacht noch keine Ergebnisse zu erfahren gewesen waren, gleich am frühen Morgen an den Computer gesetzt und das vorläufige Ergebnis von der Homepage der Stadt Zerbst heruntergeladen. "Ich bin sehr zufrieden", sagte er. Die CDU konnte ihre Stellung als stärkste Kraft im Zerbster Stadtrat verteidigen. Insgesamt zehn Sitze wurden erobert. Die CDU-Fraktion bilden künftig: Wilfried Bustro, Ralf Müller, Bernd Adolph, Ulrich Weimeister, Holger Lindau, Detlef Friedrich, Denis Barycza, Holger Behnke, Volker Krüger und Marian Konratt.

Wilfried Bustro würde auch gern wieder den Vorsitz des Stadtrates übernehmen. "Wenn man mir dazu das Vertrauen ausspricht." Gestern Abend veranstaltete die Zerbster CDU ihre Wahlparty, bei der das Ergebnis ausgewertet und alles weitere besprochen werden sollte.

Mit sechs Sitzen im Zerbster Stadtrat ist die Freie Fraktion Zerbst zweitstärkste Kraft geworden. "Das ist ein sehr gutes Ergebnis", sagte Mario Rudolf und freute sich, dass die FFZ ihre Arbeit im Stadtrat fortsetzen könne. Er hatte bis morgens um 1 Uhr ausgeharrt, um das Ergebnis noch am Wahlabend zu erfahren. Das klappte nicht. Gegen 2.30 Uhr hatte das vorläufige Wahlergebnis nach Auskunft von Stadtsprecherin Antje Rohm festgestanden. Welches Wahllokal zuletzt lieferte, ließ sich wegen des großen Andrangs nicht mehr feststellen.

Ebenfalls in dieser Woche wollen sich die Fraktionsmitglieder treffen. Neben Mario Rudolf, der mit 808 Stimmen das beste Ergebnis der FFZler einfahren konnte, wurden Thomas Wenzel, Regina Frens, Helmut Seidler, Elard Schmidt und Mario Buge gewählt. Damit hat die Fraktion der Ortsbürgermeister den Sprung geschafft, und werde längst darüber hinaus wahrgenommen.

"Wir hätten gern vier Mandate behalten", sagte gestern Hans Ulrich Müller. Das Ergebnis der Stadtratswahl sei enttäuschend für die UWZ. Ein erster Erklärungsversuch sei, dass mit der Stadtratswahl auch übergeordnete Wahlen stattfanden. "Da war es schwer, Themenschwerpunkte zu setzen." Von den acht Kandidaten, die die Unabhängige Wählergemeinschaft ins Rennen geschickt hatte, sicherten sich Dr. Beatrix Haake, Nicole Ifferth und Hans Ulrich Müller einen Platz im Zerbster Stadtrat. In den nächsten Tagen werden sie sich treffen und unter anderem entscheiden, wer den Fraktionsvorsitz übernimmt.

Claus-Jürgen Dietrich (Bündnis 90/ Die Grünen) erhielt nicht genügend Stimmen, um auch dem neuen Stadtrat anzugehören. "Das ist eine persönliche Niederlage", räumte er gestern ein. Aber damit wisse er umzugehen. Gern hätten die Grünen mit ihren sechs Kandidaten drei Mandate errungen. Dennoch könnte man im Stadtrat eine eigenständige Fraktion bilden und nach bisherigem Stand sogar in Ausschüssen stimmberechtigt sein. Bernd Wesenberg und Christiane Schmidt vertreten die Grünen.

"Wir können mit unserem Ergebnis zufrieden sein - auch wenn man sich den Bundestrend ansieht", sagte Steffen Grey. Wichtig sei, dass es im Stadtrat eine vernünftige Sacharbeit im Interesse der Stadt gebe. Dazu wolle die FDP ihren Beitrag leisten. Mit dabei sind neben Steffen Grey Lutz Voßfeldt, Dr. Walter Elß und Heinz Reifarth. Gestern Abend kamen die Freien Demokraten zu einer Auswertungsrunde zusammen.

Außerdem gelang Günter Benke für die Wählerliste Sport der Wiedereinzug in den Zerbster Stadtrat.

Frank Hebenstreit (SPD), Georg Credo (CDU), David Maerten (UWZ) und Marlies Behrens (FFZ) gehören unter anderem zu den Mitgliedern des alten Stadtrates, denen der Wiedereinzug nicht gelang. Mit Margrit Eiserbeck, Birgit Jacobsen und Ruth Buchmann kamen auch einige Ortsbürgermeister, die seit September 2010 aufgrund der Zerbster Sonderregelung nach der Eingemeindung von 21 Umlandgemeinden im Stadtrat gesessen hatten, nicht wieder ins Gremium.

Die Wahlbeteiligung stand gestern bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Heute ist aber damit zu rechnen.

@066n TwitterCo.:Alle Zahlen sind noch vorläufig. Die Ergebnisse stehen erst fest, wenn der Wahlausschuss sie bestätigt hat. Die Sitzung des Wahlausschusses findet am Montag, 2. Juni, um 17 Uhr im Raum 52 des Rathauses statt. Der Wahlausschuss tagt öffentlich.