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Unterspülte Kreisstraße zwischen Gödnitz und Flötz bleibt gravierendstes Ereignis Winterschäden halten sich bisher noch in Grenzen

Von Judith Kadow 18.01.2011, 04:28

Obwohl derzeit der Winter kurz Pause macht, hat er bisher mit Schnee und Eis schon gewaltig zugeschlagen. Und somit auch Spuren auf den Straßen hinterlassen. Dennoch fällt die vorläufige Schadensbilanz im Altkreis Zerbst überraschend positiv aus.

Zerbst. Optisch gesehen, ist die Kernstadt Zerbst bisher glimpflich davon gekommen. Diese Einschätzung teilt Bernd Köhler, Leiter der Bauverwaltung Zerbst, mit den Autofahrern der Stadt. "Allerdings fand bisher noch keine Besichtigung der Straßen statt", fügt Köhler hinzu. Daher ist auch noch keine Aussage über den Zustand der Straßen möglich. Dies wird sich jedoch bald ändern. "Wir haben eine festgelegten Straßenkontrollrhythmus. Die Kernstadt fahren wir einmal im Monat ab, das Ringgebiet einmal pro Vierteljahr und die Ortsteile einmal pro Halbjahr." Die Straßenkontrolle in der Innenstadt ist für nächste Woche Freitag ge-plant. Daran schließt sich schnellstmöglich die Kontrolle des Ringgebietes an. "Aus einzelnen Ortsteilen haben wir bereits Meldungen über Schäden erhalten."

Ähnlich wie in der Stadt Zerbst, kontrollieren Streckenwarte Sommer wie Winter regelmäßig die Kreisstraßen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Insgesamt 418 Kilometer behalten sie im Auge, davon 117 Kilometer im Altkreis Zerbst. "Dazu stehen zwei Streckenwarte zur Verfügung", erklärt Marina Jank, Pressesprecherin des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.

Straßensperrung bleibt Ausnahme

"Die Straßen sehen momentan nicht besser und nicht schlechter aus als sonst", lautet die Zwischeneinschätzung der Kreisstraßenmeisterei. Bisher gebe es keine gravierenden Schäden – mit einer Ausnahme: Die unterspülte Kreisstraße zwischen Gödnitz und Flötz. "Das ist bisher einzigartig im Kreis", so Jank. Mitarbeiter des zuständigen Fachamtes für Hochbau, Tiefbau und Gebäudemanagement haben sich den Straßenabschnitt mittlerweile angesehen und vorbereitende Maßnahmen für eine Sanierung getroffen. "Das heißt, die Kreisstraßenmeisterei und das Fachamt haben sich miteinander abgestimmt und die weiteren Schritte besprochen." Diese Kreisstraße ist damit die einzige kreisweit, die aufgrund von einem Winterschaden gesperrt werden musste. "Wir mussten bisher auch keine 30er-Zone oder andere Maßnahmen ergreifen", fügt Jank hinzu.

Dort, wo die Streckenwarte einzelne Schlaglöcher entdecken, die eine Verkehrsgefahr bedeuten, werden sie sofort mit Kaltmischgut geschlossen. Bei größeren Schäden werden die Löcher durch eine Kolonne geschlossen. Allerdings gilt dies nur für verkehrsgefährdende Schäden. "Der Winter hat erst angefangen", betont Jank.

Auch die Bundesstraßen zeigen in unserem Bereich bisher nur kleiner Schäden. Diese Einschätzung bestätigt Stefan Hörold, Fachbetriebsleiter Betrieb und Verkehr beim Landesbetrieb Bau Sachsen-Anhalt. Im Bereich der Straßenmeisterei Zerbst werden insgesamt 101 Kilometer Bundesstraße betreut. Neben der B 184 und der B 187a werden die B107, B185, B187 und die B 246 unterhalten. "Auf diesen Strecken gibt es derzeit keine Schwerpunkte, die Schäden ausweisen, die durch die Witterung entstanden und verkehrsgefährdend sind", sagt Hörold. Die auftretenden Schlaglöcher oder aufgehende Mittel- und Abschlussnähte der Asphaltdeckschichtbeläge werden durch die Motorisierte Straßenaufsicht (Mosa) der Straßenmeisterei Zerbst umgehend mit Kaltmischgut verfüllt und entsprechend verdichtet. "Hierzu werden die eingesetzten Fahrzeuge der Mosa mit einem Vorrat an Kaltmischgut ausgerüstet, das bei Bedarf täglich eingesetzt werden kann", erklärt Hörold.

Erneuerungsarbeiten auf B 184 geplant

Allerdings betont er, dass es sich bei diesen Reparaturarbeiten grundsätzlich um eine provisorische Schadensbeseitigung handelt. "Wenn notwendig, wird eine endgültige und dauerhafte Beseitigung des Schadens im Rahmen von Erneuerungsarbeiten an den Asphaltbelägen durch den Einbau von Heißmischgut erreicht." Derartige Arbeiten sind zum Beispiel an der B 184 zwischen Jütrichau und Zerbst bis zum Knotenpunkt Lusoer Straße im Erneuerungsprogramm der Niederlassung Ost des Landesbetriebes Bau in diesem Jahr eingeplant.

Im Übrigen weist Stefan Hörold darauf hin, dass die Größe des Schlagloches für die Reparatur zweitrangig ist: "Jedes Schlagloch ist eine Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit und muss somit beseitigt werden."