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Einwohnerversammlung mit Informationen zum gemeinschaftlichen Vorhaben von GSZ und EMS Versorger bieten Lindau Erschließung an

Von Petra Wiese 17.07.2014, 03:19

Die Lindauer stehen vor einer Entscheidung: auf Erdgas umstellen oder nicht? Bei einer Einwohnerversammlung gab es Informationen.

Lindau l Die erdgasseitige Erschließung Lindaus sieht zumindest der Lindauer Ortsbürgermeister Helmut Seidler als "weiteren Schritt zur Verbesserung der Infrastruktur". Die Gasstadtwerke Zerbst GmbH und ihr Partnerunternehmen, die Erdgas Mittelsachsen GmbH, prüfen gegenwärtig die Möglichkeit einer erdgasseitigen Erschließung der Zerbster Ortsteile Lindau und Deetz. Nun ist der Bedarf in der Bevölkerung zu ermitteln.

Über das Vorhaben informierten am Montag in Lindau die beiden Geschäftsführer Jürgen Konratt, Gasstadtwerke Zerbst (GSZ) und Jens Brenner, Erdgas Mittelsachsen (EMS). Das erste Interesse der Lindauer war so groß, dass der Saal im Bürgerhaus gut gefüllt war. Auch Bürgermeister Andreas Dittmann (SPD) war dabei, doch eher in Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden der Gaststadtwerke. Er konnte auf das Beispiel Walternienburg verweisen, wo die Nachfrage so groß ist, dass eine fast 100-prozentige Versorgung erreicht werden wird.

Das Gemeinschaftsprojekt von GSZ und EMS ist nichts neues. Erfahrungen mit Ortsnetzen wurden auch schon in Pulspforde und Bone gemacht. Nun ergibt sich also die Möglichkeit, in Lindau die Alternative Erdgas anzubieten.

Jürgen Konratt erläuterte die Vorteile einer Umstellung, angefangen beim freiwerdenden Platz, wenn der Tank weg ist, über entfallende Wartungskosten bis hin zur tatsächlichen Einsparung von Energiekosten. Für die Umrüstung von Öl auf die Versorgung mit Erdgas winkt eine Umstellprämie in Höhe von 500 Euro oder die fachgerechte Entsorgung der alten Tanks. Einen Zusatzbonus von 250 Euro soll es für Gaskunden außerdem bis 31. Dezember 2015 geben. Es würden dort zunächst Leitungen gebaut, wo das meiste Interesse vorliegt, so Konratt.

Ein Baubeginn im August wäre enthusiastisch, aber im September durchaus realistisch. Eine 3700 Meter lange Zuleitung ab der Gabelung Kerchau wäre vorgesehen, ein 4200 Meter langes Ortsnetz ist geplant. Der Zeitplan sagt jedoch nicht aus, dass eine Gasversorgung schon in diesem Winter zu schaffen ist. Zu den ungefähren Kosten für Hausanschlüsse und zu technischen Details konnte Jens Brenner noch einiges sagen. Im Anschluss an die Vorträge nutzten die Bürger die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Auch konnte das Interesse sogleich schriftlich bekundet werden.

Heute wird es eine ebensolche Bürgerversammlung in Deetz geben. Sie beginnt um 18.30 Uhr in der Aula. Neben den Infoveranstaltungen gibt es für die Bürger, die weitere Fragen haben beziehungsweise nicht anwesend waren, die Möglichkeit das Energie-Infomobil zu besuchen. Das ist heute von 14 bis 17 Uhr wieder auf dem NP-Parkplatz in Lindau und auch am Sonnabend noch einmal von 10 bis 16 Uhr.