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Alt-Jeßnitzer beim Traditionstreffen der Flugmodellbauer in Steutz Den Wolkenbeißer in die Luft bringen

02.08.2014, 01:24

Steutz (pwi) l Hermann Zimmer aus Alt-Jeßnitz war in diesem Jahr zum ersten Mal beim Traditionstreffen der Flugmodellsportler. Er wollte wissen, ob sein Wolkenbeißer fliegen kann. "Mein Vater und ich haben das Modell 1952 gebaut", erinnerte sich Zimmer. Sein Vater baute und er musste helfen, erklärt er, wie das damals ablief. Von Pirna bis Dresden ist der Wolkenbeißer schließlich geflogen.

Wolkenbeißer kehrte immer wieder zurück

Immer wieder abgehauen, kehrte der Flieger, beziehungsweise das, was davon übrig war, zuletzt nach 20 Jahren zurück. Jemand hatte damals das gute Stück gefunden, sich nichts dabei gedacht, mitgenommen und in einer Garage verstaut. Als derjenige verstarb, räumte der Sohn auf, fand die Reste des Flugzeugs und auch die Adresse, mit der es ausgestattet war, brachte es zurück. Hermann Zimmer kam auf die Idee, den Wolkenbeißer neu aufzubauen, doch selbst im Internet fand er keinen Bauplan. Dafür sah er in Österreich einen Wolkenbeißer fliegen.

Wie es der Zufall wollte, zurück von einem Aufenthalt in Wien, bei dem der Kontakt zu dem Flugmodellbauer nicht zustande kam, fand er ein Bild eines Wolkenbeißers und einen Bericht vom alljährlichen Steutzer Treffen in der Zeitung. Zimmer setzte sich mit Wolfgang Albert, dem Vorsitzenden des Flugmodellsport- und Freizeitclubs in Zerbst in Verbindung, holte sich den Bauplan und so ging alles seinen Gang.

Rund zweieinhalb Jahre hat der 75-Jährige an seinem Wolkenbeißer gearbeitet. Alles ausgesägt, alles Handarbeit - für Zimmer eine Beschäftigung, die vor allem auch die Feinmotorik schult, die Finger beweglich hält.

Flugmodellbau fordert alle Sinne heraus

Aber auch geistig ist der Flugmodellbau eine Herausforderung, Probleme zu erkennen und Lösungen umzusetzen. Von den Zerbster Modellbauern holte sich der Alt-Jeßnitzer Tipps zur Verbesserung, fuhr zu ihnen in die Werkstatt. "Sonst hätte ich immer nur im eigenen Saft geschmort", so der Rentner. Nun folgte er der Einladung nach Steutz. Bisher hatte er seinen Wolkenbeißer nur per Handstart auf einem Stück Wiese getestet.