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Oberärztin Jutta Monika Jakobs übernimmt Leitung der Palliativstation an Zerbster Klinik Schwerstkranke angemessen versorgen

Von Daniela Apel 13.08.2014, 03:21

Zerbst l An der Helios-Klinik in Zerbst erfolgt seit 1. August die palliativmedizinische Versorgung schwerst- und unheilbar kranker Patienten. Dazu sind auf der Station 2 des Zentrums für Innere Medizin drei Zimmer mit insgesamt sechs Betten besonders hergerichtet worden. Die Leitung der Abteilung hat Jutta Monika Jakobs übernommen. Die Oberärztin folgt damit auf Dr. med. Michael Röseler, der die kommissarische Leitung der im vorigen Jahr eröffneten Palliativstation inne hatte.

"Die Palliativmedizin liegt mir sehr am Herzen und dass ich hier die Chance bekomme, diese Station mitzugestalten und aufzubauen, darüber freue ich mich besonders", erklärt Jutta Monika Jakobs. "Lebensqualität trotz Krankheit" sei ihr Leitspruch. "Und so begreife ich auch die Palliativmedizin. Wir möchten den Patienten begleiten und unterstützen und ihm natürlich auch ein Stück weit Normalität zurückgeben."

Die Anästhesistin war zuvor Oberärztin in der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin des Ameos Klinikums Halberstadt. Nach ihrem Medizinstudium an der Universität Ulm spezialisierte sie sich als Anästhesieärztin im Chirurgie-Zentrum sowie im Ambulanten Operationszentrum Stuttgart. Als Assistenzärztin im Zentrum für Psychiatrie in Weissenau Ravensburg arbeitete sie in der geschlossenen Gerontopsychiatrie und der geschlossenen Akutpsychiatrie. Zudem war sie als Notärztin viele Jahre mit dem Rettungshubschrauber Christoph 19 im niedersächsischen Uelzen und Bad Bevensen tätig.

Schmerzen lindern und Würde bewahren

"Die palliativmedizinische Versorgung der Patienten wird neben der medikamentösen Behandlung durch weitere Bereiche der Zerbster Klinik wie die Physiotherapie und den Sozialdienst sowie durch Hilfe von außen, zum Beispiel den Klinikseelsorger, unterstützt", erklärt Klinikgeschäftsführerin Elisabeth Maas. Auch niedergelassene Ergotherapeuten und Logopäden könnten bei Bedarf konsiliarisch hinzugezogen werden. "Damit können wir Menschen, die unter schwersten und unheilbaren Erkrankungen leiden, dabei helfen, die Schmerzen zu lindern, das Leiden zu verringern, die Würde zu bewahren und Lebensqualität zu erhalten oder gar zurück zu gewinnen", ergänzt sie.

Die stationäre palliativmedizinische Versorgung greift insbesondere dann helfend ein, wenn zum Beispiel nach Operationen und bei besonders belastenden Beschwerden eine spezialisierte Behandlung im Krankenhaus helfen kann. Im Gegensatz zum Hospiz ist das Ziel der Palliativmedizin, die Patienten wieder in ihre häusliche Umgebung und in die Hände ambulanter oder stationärer Pflegeeinrichtungen zu entlassen. Wenn sich jedoch bei einem schwerstkranken Patienten mit einer weit fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankung im Krankenhaus das Ende des Leidens abzeichnet, dann ist die palliativmedizinische Abteilung im Krankenhaus ebenfalls ein Ort, um Abschied zu nehmen.

Am 11. September findet um 14 Uhr in der Helios Klinik Zerbst ein Vortrag zur palliativmedizinischen Versorgung statt.