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"Hinter´m Zaun" der Kleingartenanlage mitten in Zerbst Ruhe und Gemeinschaft sind "Erholung"

Von Sebastian Siebert und Henriette Hahn 04.09.2014, 01:13

In der Serie "Hinter`m Gartenzaun" sind Volksstimme-Redakteure unterwegs zwischen den Parzellen. Heute: "Erholung" - die Anlage in der Stadtmitte.

Zerbst l " Die Ruhe", antwortet Olaf Hainz. Das schätze er am meisten an seinem Domizil, dass er regelmäßig aufsuche. Der 50-Jährige hat seit rund acht Jahren eine kleine Sparte im Kleingartenverein "Erholung". Er beschneidet gerade einen Obstbaum. Das macht ihm Freude. "Das ist es , worum es geht", weiß Wolfgang Berkling, der sich als Vorsitzender der Revisionskommission im Verein einbringt. "Die Erträge aus den kleinen Parzellen sind klein, die reichen nicht für die Selbstverpflegung." Selbst im Supermarkt bekomme man sie manchmal günstiger, als aus dem eigenen Garten. "Aber es wachsen zu sehen, es zu ernten und dann zu genießen - das ist das, was der wirkliche Lohn ist", sagt der Kleingärtner.

Seine Parzelle liegt gegenüber der von Olaf Hainz. Der Ruheständler hat dort seit Jahren eine kleine Laube. Er schätzt die Lage des Kleingartenvereins. "Zerbst hat einige Anlagen, aber keine liegt so zentral in der Stadt wie unsere", erzählt er. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal. "Wir haben ein Menge Parkplätze, das ist auch recht selten und eine Gaststätte mitten auf dem Gelände." Dort gebe es günstige Preise und ausgezeichnete Küche, schwärmte der Kleingärtner.

Acht der 89 Parzellen sind frei. Um etwas attraktiver für junge Leute zu sein, "sehen wir das Kleingartengesetz nicht ganz so eng", erzählt er. Die Quoten müssen nicht haarklein eingehalten werden, auch wenn er betonte, dass nur Wiese natürlich nicht erwünscht. Nur gegenüber Tierhaltung herrsche ein strenge Ordnung. "Besucherhunde sind willkommen, allerdings dulden wir sie wie andere Tiere hier nicht als Dauergast." Die Verunreinigungen durch Tiere seien im Zweifelsfall nicht zuordnenbar. "Und da wir gerecht sein wollen gilt für alle: keine Tiere."

Ihm gefalle außerdem das Miteinander unter den Kleingärtnern. "Wir helfen uns gegenseitig." Das sei auch etwas, auf das sich junge und neue Kleingärtner verlassen können. Ebenso besitze der Verein Rasenmäher, Grubber und andere Gartengeräte, die sich jeder Mieter leihen könne. "Auch das ist etwas Besonderes bei uns in der Erholung."