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Lebkuchen und Stollen im September, Osterhasen und Zuckereier im Februar - so ist das Geschäft Im Supermarkt ist "Weihnachten"

Von Henriette Hahn 02.10.2014, 01:06

Warum gibt es schon so früh Lebkuchen und Stollen? Was passiert nach Weihnachten damit? Hier sind die Antworten.

Zerbst l Wer kennt sie nicht, die Süßigkeitenregale, die vollgepackt sind mit Weihnachtsleckereien - im Herbst! Spekulatius, Lebkuchen, Weihnachtsmänner, Marzipankartoffeln und vieles mehr. Es gibt unzählige verschiedene Arten, in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, mit oder ohne Füllung und in dutzenden bunten Farben und Formen. Doch warum werden diese Dinge schon so früh angeboten und werden sie wirklich gekauft?

Daniela Drechsler konnte diese Fragen beantworten. Die Food-Leiterin vom Zerbster Edeka-Markt erklärt, dass es eine Reihenfolge gibt, in der die Süßigkeiten in die Regale kommen: "Als Erstes bringen wir Lebkuchen, Spekulatius und auch nach und nach die Stollen ins Sortiment. Das machen wir immer Anfang Herbst. Danach, also im Oktober, folgt dann das Hohlkörpersortiment - die Schokolade."

Zu Beginn kaufen relativ viele weihnachtlichen Knabberkram. Die meisten der Käufer warten seit der letzten Saison darauf und decken dann erst einmal wieder ihren Bedarf. Danach gibt es eine Ruhephase, sagt Daniela Drechsler. "Im Dezember startet dann die Hochsaison des Verkaufs, so um den Nikolaustag herum."

Auch die Frage, was nach Weihnachten mit dem übrig gebliebenden geschieht, konnte Daniela Drechsler beantworten. Sie sagte, dass höchstens ein Achtel liegen bleibe und dieser Rest für eine kurze Zeit, circa zwei Wochen, mit reduziertem Preis angeboten wird. Danach spendet die Marktleitung es an ein Kinderheim oder an die Tafel: "Die Kinder backen meist mit der Schokolade."

Auch mit den Ostersüßigkeiten wird so verfahren. Die Leckereien für Ostern und Weihnachten werden zusammen Ende Mai bestellt. Die Schokoladenfabriken brauchen die genauen Mengen der Kaufhauskette und dementsprechend genug Zeit diese zu produzieren. Denn viele Fabriken beliefern mehrere Lebensmittelhändler, von denen vielen ebenfalls große Mengen bestellen. Deshalb verfährt Food-Chefin Daniela Drechsler nach dem Motto: "Lieber zu früh als zu spät". Sobald die Lieferungen eintreffen, werden die Produkte in die Regale geräumt.

"Die Kunden kaufen die Osterschokolade häufig erst 14 Tage vor Ostern, aber wir bieten sie trotzdem schon früher an. Es kommt dann immer darauf an, wann Ostern ist, meist zwei Monate vor dem Fest legen wir die Schokolade aus", erklärte die Food-Leiterin. "Zu Ostern kommen aber alle Süßigkeiten gleichzeit in die Auslage, auch die Hohlkörper."