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  7. Zwei Wiekhäuser in Zerbst, aber nur eines war gesucht

Historisches Gebäude ist heute Sitz der Fasch-Gesellschaft und stand früher im Garten der Großtante von Susanne Paasch Zwei Wiekhäuser in Zerbst, aber nur eines war gesucht

04.10.2014, 01:12

Zerbst l Dass sogar Neu-Zerbster ihre Heimat kennen, beweist in dieser Woche Alfred Kroys. Er wohnt erst seit Kurzem in der Rolandstadt und erkennt gleich: "Das ist doch das Haus an der Stadtmauer!" Den genauen Namen des Gebäudes kennt er aber nicht. An dieser Stelle kann Susanne Paasch helfen. "Das ist doch das Wiekhaus", sagt sie am Volksstimme-Telefon. Sie erinnert sich bestens daran, weil das Haus mal auf ihrem Familienbesitz gestanden hat. Und zwar im Garten der Schwester ihrer Oma. "Das war auch das Geburtshaus meiner Großmutter." Ob und wie das Wiekhaus damals genutzt wurde, weiß sie aber nicht mehr.

Den Garten gibt es inzwischen nicht mehr, genau wie den Wein, der sich an der Stadtmauer entlangrankte. "Der war ganz toll und hat super geschmeckt", erinnert sich Susanne Paasch. Dieses "alte" Zerbst ist auch Detlef Teßmann bestens bekannt. "Da haben wir gespielt", erzählt er. Damals habe es dort Büsche und Sträucher und genug Platz zum Spielen gegeben. "Die Stadtmauer war damals noch überdacht", weiß er außerdem. Nach dem Unterricht an der damaligen Schule Am Plan sei er dort oft gewesen.

Viele Spaziergänger kennen das Wiekhaus

In den 1970er Jahren dann wurden die alten Gebäude und somit auch das Geburtshaus von Susanne Paaschs Oma abgerissen. Heute ist das Wiekhaus vor allem den Spaziergängern ein Begriff. "Daneben ist auch ein Kindergarten", weiß Annemarie Gründer. Sie sei dort gerne langspaziert. Auch Harald Neupert nimmt den Weg am Wiekhaus entlang gerne. "Mein Garten ist dahinten", sagt er.

Auch, dass sich die Fasch-Gesellschaft im Wiekhaus befindet, wussten fast alle Anrufer. "Wir sind hier sehr zufrieden mit den Räumlichkeiten", sagt Geschäftsführerin Dr. Inge Werner. Das historische Gebäude habe eine zeitliche Verbindung zum Zerbster Hofkapellmeisters Johann Friedrich Fasch.

In Zerbst gibt es übrigens zwei Wiekhäuser, was übersetzt soviel wie Wachhaus bedeutet. Das andere befindet sich an der Marienpforte. "Dort beginnen auch die Stadtmauerführungen", weiß Sieglinde Köhler.

In dieser Woche hat Susanne Paasch gewonnen. Sie kann sich ab Montag ein Handtuch in der Redaktion der Zerbster Volksstimme, Alte Brücke 45, abholen.