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Vorweihnachtlicher Markt Weihnachtsponys und Kunsthandwerk

Weihnachtsponys, Kunsthandwerk und leckeren Stollen - der
vorweihnachtliche Markt in Walternienburg bot Besuchern am Wochenende
alles, was das Herz begehrt. Verwantwortlich für den großen Erfolg der
Veranstaltung zeigen sich Ortsbürgermeister, Heimatverein und die
Einwohner Walternienburgs zu gleichen Teilen.

24.11.2014, 01:19

Walternienburg l An Ortsbürgermeister Heinz Reifarth hatten die Gäste des vorweihnachtlichen Markttreibens am Wochenende kein Vorbeikommen. Jeder wurde persönlich begrüßt. Alle Kinder unter 14 Jahren konnten sich sogar über eine faustdicke Überraschung freuen. Denn im Burghof warteten die Weihnachtsponys auf sie. In den Satteltaschen ein kleines Präsent. Für strahlende Kinderaugen war im dichten Gedränge stets gesorgt. "Das lasse ich mir doch nicht nehmen", sagt Heinz Reifarth. Große Geschenke wären aufgrund der knappen Kasse zwar nicht drin, aber zumindest ein bisschen Schokolade - das muss sein. Bei rund 100 Kindern, die am Sonnabendnachmittag mit ihren Eltern oder Großeltern nach Walternienburg kommen, eine tolle Leistung. Die Idee, die Geschenke durch Weihnachtsponys zu verteilen, kam, wie viele andere auch, von den Walternienburgern selbst. Den Rest des Jahres stehen die Ponys nämlich auf dem Reiterhof Bredow.

"Ich halte hier die Fäden zusammen." -
Heinz Reifarth, Ortsbürgermeister

Zum vierten Mal fand der Markt statt. "Im vergangenen Jahr hatten wir hier rund 800 Besucher", erzählt Reifarth. In dem Riesenandrang sei sogar völlig an ihm vorbeigegangen, dass der MDR mit einem Kamera-Team vor Ort war. "Gott sei Dank konnten wir uns das danach im Internet ansehen", sagt er lachend. Das Ambiente der Burg sowie Markt- und Festscheine zu jeder Jahreszeit nutzen - das haben sich Ortschaftsrat und Heimatverein auf die Fahnen geschrieben. Der frühe Termin Ende November ist dabei kein Zufall. "Wenn wir das nicht so zeitig machen, haben wir keine Chance gegen die großen Weihnachtsmärkte in Dessau oder Magdeburg", erklärt Heinz Reifarth.

Denn auch aus diesen Orten strömen die Besucher am Markttag nach Walternienburg. "Viele Gäste kenne ich ja, weil sie aus der Umgebung kommen, aber durch unsere gezielte Werbung kommen auch immer wieder neue her", sagt er. Am frühen Abend schätzte er, dass in diesem Jahr zwischen 500 und 600 Besuchern da gewesen sein könnten. Seine eigene Rolle dabei: "Ich halte hier die Fäden so ein bisschen zusammen."

Nicht zuletzt für den Erfolg verantwortlich sind die zahlreichen Händler, die auf dem Markt ihre Waren präsentieren. 23 Händler hatten sich angemeldet, von denen zwei kurzfristig absagen mussten. "Mehr könnten wir aber auch nicht aufnehmen", so Heinz Reifarth. Das Ziel des Marktes ist es, regionale Produkte zu vermarkten. Neben Leckereien wie Ziegenkäse aus Lindau oder frisches Brot, das direkt vor Ort gebacken wurde, gab es auf dem Markt auch selbst Gebasteltes und Gemachtes zu kaufen. Familie Brennt aus Schönebeck präsentierte beispielsweise selbst gemachte Sterne und Adventskalender. Die beiden Frauen haben dabei keine rein gewerblichen Absichten. Gebastelt wird einfach aus Spaß an der Freude. Elke Landgraf hingegen versuchte, ihre schönen Adventsgestecke an den Mann zu bringen. Sie betreibt eine Gärtnerei in Hohenlepte. "Ich war bisher jedes Jahr hier, es ist immer wieder schön", sagt sie. Das Ambiente sei einfach etwas ganz besonderes. Die Händler zeigen sich begeistert über die reibungslose Organisation des Marktes.

Mit dieser Meinung ist sie nicht allein. Deshalb beginnen die Vorbereitungen auf das vorweihnachtliche Markttreiben im kommenden Jahr auch schon jetzt. "Wir sprechen die Händler immer schon an, ob sie nächstes Mal wieder dabei sein wollen", sagt Ortsbürgermeister Heinz Reifarth. Dabei ist auch wichtig, zu erfahren, was gut war und was vielleicht noch verbessert werden kann. Spätestens im Mai wird das Programm dann festgezurrt. Die heiße Phase beginnt aber erst zwei Wochen vorm Markttreiben. Um Dekoration und Aufbau kümmert sich der Heimatverein aus Walternienburg. "Eine Sponsorin hat uns in diesem Jahr sogar einen Weihnachtsbaum aus ihrem Garten zur Verfügung gestellt", erzählt Reifarth nicht ohne Stolz. Er freut sich einfach, dass der Markt so gut ankommt. Andererseits weiß er auch um die besondere Lage von Walternienburg. "Wir profitieren sehr von den Radwegen", sagt er. Der Ort an der Elbe liegt direkt am Elberadweg, der Saaleradweg endet auf der anderen Elbseite und der Flämingradweg beginnt. Ein echtes Drehkreuz für Radtouristen.

Im Veranstaltungskalender der Ortschaft Walternienburg findet sich in diesem Jahr nur noch ein weiterer Termin: Am 1. Weihnachtstag ist Punschabend auf der Burg. Los geht es um 18 Uhr, jeder kann vorbeikommen.