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Von den Grundlagen bis zu den ersten eigenen Produkten / Nächster Treff im Jahr 2015 wieder Nähen lernen in Nutha

18.12.2014, 01:04

Nähen will gelernt sein. Das bekommen nicht nur zahlreiche Schüler mit, die im Werkunterricht etwas nähen müssen, sondern auch die Frauen und Männer in Nutha. Im Kornmuseum lernen sie den richtigen Umgang mit Nadel und Faden.

Nutha l Wer, wenn nicht die älteren Menschen unter uns, können noch nähen. Wer dies gedacht hat und denkt, wird im Kornmuseum in Nutha eines Besseren belehrt. Hier lernen in mehreren Kursen Männer und Frauen eines jeden Alters die Arbeit mit der Nähmaschine.

Auf Initiative der ortsansässigen Landfrauen ist zum Beispiel Yvonne Zaake zum Nähkurs gekommen. "Damit ich auch mal die Kleidung meiner Kinder zu Hause reparieren kann", erklärt sie ihre Beweggründe für die Kurse am Montagabend. Dafür habe sie extra ihren Zeitplan "umorganisiert, damit alles passt". Die Kinder seien nun in Obhut und die Mama kann nähen lernen.

Doch auch die etwas älteren Damen haben noch das Bedürfnis den richtigen Umgang mit der Nähmaschine, Nadel und Faden zu lernen. Eine davon ist Roswitha Schröter. Sie arbeitet tagsüber und nimmt sich für die Kurse extra Zeit.

"Ich habe schon sehr viel gelernt", blickt sie zurück und zeigt stolz ihre selbst genähte Schürze: "Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal mit einer solch selbst gemachten Schürze nach Hause gehen würde", sagt sie weiter und muss herzlich lachen. Doch nach den ersten Grundlagen - man lernt alles: vom richtigen Umgang mit der Maschine bis hin zum richtigen Setzen der Nadeln und dem korrekten Nähen der Nähte - geht es recht schnell zu den ersten "echten" Ergebnissen.

Zu verdanken haben die Frauen und Männer ihren Erfolg Traudel Bornowski. Sie war einst Berufsschullehrerin für angehende Näher und ist studierte Diplomingenieurin für Bekleidungstechnologie und somit mehr als geeignet, den Kurs zu leiten.

"Wir würden es gern zu einer Tradition werden lassen"

"Die Schüler sind sehr engagiert und motiviert", kommt in ihrem Lob schnell die Lehrerin durch und man hat das Gefühl, sie stünde im Klassenraum und verteilt Lob und Tadel an ihre Schüler. Geduldig und mit viel Kraft erklärt sie die Techniken und Handkniffe. Gern packt Traudel Bornowski auch mit an, wenn die Nähte nicht richtig gelaufen sind und die Lernenden ihre Hilfe brauchen.

Einige von ihnen sind bereits erfahren, denn auch in den Vorjahren besuchte die Lehrerin Nutha. Dass die Kurse wild durchmischt sind - Anfänger und Fortgeschrittene arbeiten parallel - stört niemanden. "Sie gibt uns einfach Aufgaben und die versuchen wir dann zu erfüllen", bestätigt Roswitha Schröter: "Das ist aber nicht immer leicht." Und Yvonne Zaake ergänzt: "Wenn die Erfahreneren arbeiten, kümmert sich Frau Bronowski um uns Anfänger." Sie spricht von "uns", obwohl sie nur allein da sitzt. "Eigentlich gehört auch noch Sandra Lisso dazu", erklärt sie, "doch sie hat es wegen ihrer Arbeit nicht geschafft." Sie müsse dann eben Hausaufgaben machen.

Das Treffen in dieser Woche war das letzte für dieses Jahr. Erst im kommenden Jahr soll es wieder weitergehen. Sicher ist das aber noch lange nicht. "Das liegt auch an den Mitteln, die wir vom Landesverband der Landfrauen bekommen können", klärt Roswitha Schröter auf. Sie hoffe, dass es weiterhin Unterstützung geben wird. "Wir würden es gern zu einer Tradition werden lassen", fügt sie hinzu und näht weiter an einem T-Shirt.