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Projekt der Volksstimme und des Kultusministeriums startet in Zerbst Schüler machen ab jetzt Zeitung

Von Sebastian Siebert 08.01.2015, 02:11

Der Auftakt zum SchmaZ-Projekt 2015 hat gestern stattgefunden. Die Schüler der 8/3 des Zerbster Francisceums haben die ersten Ausgaben der Volksstimme bekommen. Für die nächsten Wochen ist die Zeitung ihr Begleiter.
Zerbst l Das Rascheln in der letzten Reihe zieht dieses Mal keinen ermahnenden Blick der Lehrerin auf sich. Im Gegenteil. Die Schüler der Klasse 8/3 sollen Zeitung lesen - als Teil des Unterrichtes. Möglich wird das im Rahmen des SchmaZ-Projektes. "Schüler machen Zeitung" verbirgt sich hinter der Abkürzung und ist eine Initiative der Volksstimme, die vom Kultusministerium und von vielen lokalen Partnern unterstützt wird. In Zerbst ist das zum Beispiel die Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld. Das Projekt geht so: Die Schüler bekommen für einen bestimmten Zeitraum jeden Tag die aktuelle Ausgabe. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Irene Puppe werden die Schüler dann die Zeitung lesen und nach verschiedenen Aspekten untersuchen. "Wir werden damit beginnen, die Textsorten wie Kommentar, Karikatur, Leserbrief zu bestimmen und den Aufbau einer Zeitung zu analysieren", sagte Lehrerin Irene Puppe. Sie unterrichtet die Klasse in Sozialkunde und erklärte: "Die Themen Jugend, Bildung, Medien und Schule haben wir in diesem Jahr eh im Lehrplan des Sozialkundeunterrichts." Daher passe das SchmaZ-Projekt sehr gut in das Fach, erläuterte sie. Die Schüler werden eine Materialsammlung zu einem bestimmten Thema erstellen müssen, erzählte sie. Diese werde dann benotet. "Hier werden auch Grundlagen für das wissenschaftliche Arbeiten gelegt", berichtete sie weiter über die Hintergründe. "Der Umgang mit Quellen und das richtige Zitieren sind Dinge, welche die Schüler in der elften und zwölften Klasse beherrschen müssen."
Außerdem sei der Sozialunterricht auch immer etwas Lebenskunde, meinte sie. "Was Karikaturen sind und die Intention dahinter zu erkennen, sind Dinge, die im ganzen Leben wichtig sind", gab sie ein Beispiel. Weil Sozialkunde nur in der achten und neunten Klasse Pflichtfach sei, bevor es abgewählt werden kann, finde das SchmaZ-Projekt immer in der achten Klasse statt, erzählte sie. "Und zwar schon mehr als zehn Jahre lang." Die Koordination des Projektes habe sie von Erika Woitkowiak übernommen. Die Kollegin sei nun in den Ruhestand getreten. Drei Klassen nehmen am SchmaZ-Projekt teil.
Insgesamt sind 3195 Schüler aus 158 Klassen an 66 Schulen landesweit beim Zeitungsprojekt dabei. 162 Lehrkräfte unterstützen dabei das Projekt mit ihrem Engagement.
In Zerbst wird ab der kommenden Woche auch noch SchmaZ-Junior starten. Daran beteiligen sich die Schüler der Astrid-Lindgren-Grundschule. Auch sie werden sich mit der Zeitung beschäftigen. Bei SchmaZ-Junior sind 3273 Schüler in 178 Klassen involviert. 197 Lehrer betreuen die Jungen und Mädchen an 106 Schulen.
Ziel des Projektes ist es, bei den Schülern Interesse an weltpolitischem und regionalem Geschehen zu wecken, ihnen Kompetenz im Umgang mit Medien an die Hand zu geben und - nicht zuletzt - Spaß am Lesen zu vermitteln.