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Mehr als 300 alte Dias führen zu einem unterhaltsamen Abend in der Bartholomäi-Kirche in Zerbst "Kuck mal, das bist doch du!"

15.01.2015, 07:16

Mehr als 300 Dias zeigte Pfarrer Albrecht Lindemann am Dienstagabend in der Bartholomäikirche in Zerbst. Geschossen wurden die Fotos von Pfarrer Dietrich Bischoff. Sie zeigen Ausschnitte aus dem Gemeindeleben von 1983 bis 1990.

Zerbst l Erst kurz vor Mitternacht habe er die Kirche abgeschlossen, sagte Pfarrer Albrecht Lindemann gestern der Volksstimme. "Der Abend hat sich wunschgemäß entwickelt", berichtete er zufrieden. Er hatte die Zerbster eingeladen, sich Bilder anzusehen, welche der ehemalige Pfarrer Dietrich Bischoff der Gemeinde überlassen hat. "Es sind insgesamt mehr als 1000 Dias", schätzte Lindemann ein. Am Wochenende hatte er sich einen ersten Überblick verschafft, um wirklich nur die Bilder zeigen zu können, die alle interessieren. Am Ende waren es sieben Magazine mit insgesamt 350 Bildern, welche die Besucher zum Teil noch nie oder schon sehr lange nicht mehr gesehen haben. "Pfarrer Bischoff hatte aufgrund des Hochwassers in Magdeburg Probleme und kam so dazu, seinen Keller umzuräumen und zwangsläufig zu durchforsten. Dabei fiel ihm die Kiste wieder in die Hände. Er überließ sie uns, weil das Erinnerungen sind, die hierher gehören, wie er sagte. Zudem ist Dietrich Bischoff ästhetisch sehr versiert, was das Ansehen zur großen Freude macht", so Lindemann. "Kuck mal, das bist doch du!" und andere Ausrufe waren an dem Abend unter den 65 Gästen oft zu hören. "Zwei Stunden lang haben wir uns die Bilder angesehen. Dabei haben sich Viele wiedererkannt, was witzig war, weil die Mode vor 20 Jahren eine ganz andere war."

Andererseits waren auch viele Verzogene und Verstorbene auf den Bildern zu sehen.

Die Bilder dokumentieren vor allem die Zeit zwischen 1983 und 1990. "In diese Zeit fällt auch der Umbau der Bartholomäikirche", erklärte der Pfarrer. Auf einem Bild sei ein Fund zu sehen gewesen. "Der wurde während der Bauarbeiten geborgen. Es ist ein tassenähnlicher Gegenstand zu sehen. Was daraus geworden ist, weiß keiner", meinte Lindemann. "Vielleicht kann sich ja einer der Leser erinnern", fügte er an. Nachdem alle Bilder angesehen worden waren, gab es einen kleinen Imbiss mit Würstchen und Getränken in der Kirche. "Die Leute fingen an sich zu unterhalten. Viele blieben noch eine ganze Weile", sagte der Pfarrer, der darauf gehofft hatte, mit den Bildern eine Diskussion und Gespräche anregen zu können.

Aber aus der Schenkung leitet er auch eine Pflicht ab. "Wir werden uns die Bilder noch mit dem Bausachverständigen aus unserer Gemeinde ansehen." Die meisten Fotografien dokumentieren nämlich den Baufortschritt an der Kirche. Da die sonstigen Unterlagen nicht so vollständig sind, wie man dachte, seien die Fotos eine wichtige Ergänzung dazu.

"Die Mitglieder des Frauentreffs sind mit am längsten dabei. Sie kennen die Verzogenen und Verstorbenen noch. Gemeinsam sehen wir uns die Gruppenbilder noch einmal an, um sie mit Namen zu versehen." Damit soll die Chronik komplettiert werden, sagte Albrecht Lindemann.