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Forstsammlung Zerbster Stücke locken Brandenburger an

Auf rund 700 Quadratmetern zeigt das Jagd- und Forstmuseum in Görzke die Geschichte der Forst nach dem Krieg bis heute. Kürzlich wurde ein dritter Raum eröffnet. Ein Drittel der Ausstellung stammt aus Zerbst und Umgebung.

Von Sebastian Siebert 22.01.2015, 02:12

Görzke/Zerbst l Mehr als 40 Jahre hat Friedrich Lüddemann Dinge rund um Forst und Jagd gesammelt. Der ehemalige Leiter des Forstamts in Hundeluft ist mittlerweile 73 Jahre alt und hat Gegenstände rund um das Forstwesen zu einer Ausstellung zusammengetragen. Gemeinsam mit Hans-Georg Ebel hat er bereits 2007 die Ausstellung im Handwerkerhof Görzke in Brandenburg eröffnet. Der Handwerkerhof, eine ehemalige Kartoffelstärkefabrik, bot genug Platz für Tausende von Exponaten aus dem vergangenen Jahrhundert.

Sei 2013 unterstützen Hartmut Otto, Wolfram Schulz, Gerald Böhm, Arno Frommfeld, Dieter Geue und Herrmann Strübing die beiden bei der Ausstellungsbetreuung. Gesammelt hat der Ausstellungsleiter alles, was nur irgendwie mit dem Themenbereich zu tun hat. Er und seine Mitstreiter haben die Utensilien in der Ausstellung sortiert und in verschiedene forstwirtschaftliche Bereiche eingeordnet. "Es beginnt mit der Saatgewinnung, geht über das Säen und die Baumschule bis später zum Fällen und Abtransport", erklärte Lüddemann. Der neueröffnete Raum ist insgesamt der dritte der Ausstellung. Er zeigt vor allem Trophäen, aber auch ausgestopfte Tiere, Abzeichen, Jagduniformen und Fallen.

"Rund jedes dritte Exponat stammt aus dem Altkreis Zerbst", erläuterte Lüddemann weiter. Die meisten Dinge habe er geschenkt bekommen. "Wenn man einmal mit Sammeln anfängt, bekommt man immer mehr", erzählte er. Sein erstes Stück habe er von einem Amtsvorgänger bekommen. "Das war ein Abposthammer", sagte Lüddemann. Damit seien früher Holzstapel vom Oberförster markiert und zum Abtransport freigegeben. "Es war wie ein Siegel", sagte der 73-Jährige. Allerdings sei es schon damals, als er den Hammer bekommen hat, nicht mehr benutzt worden, erzählte er. "Aber es weckte meine Sammelleidenschaft." In seinem Besitz befindet sich der Hammer allerdings nicht mehr. Er hat es den Nachkommen seines Vorgängers zurückgegeben.

Er habe schließlich mittlerweile genug Dinge. Es seien so viele, dass ein gutes Drittel der Exponate nicht ausgestellt werden können, weil einfach der Platz fehlt. Dennoch freue er sich immer über neue Ausstellungsstücke.

"Wir planen auch wechselnde Ausstellungen und haben noch andere Ideen", fügte er dazu an.

Das Museum ist ganzjährig dienstags bis freitags zwischen 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Termine am Wochenende sowie gesonderte Führungen durch das Museum können unter der Telefonnummer (03 38 47) 4 02 55 mit Rainer Sell vereinbart werden.