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Belastungs-Ultraschall am Herzen und Lebertumorverödung sollen bald Angebot in Zerbst ergänzen Doppelspitze leitet nun Zentrum der Inneren

Von Sebastian Siebert 23.01.2015, 02:06

Zerbst l Zwei neue Chefärzte leiten nun das Zentrum der Inneren Medizin der Helios-Klinik in Zerbst. Seit Anfang des Monats ist der Privatdozent Dr. Jürgen Bauditz Chefarzt in der Klinik. Der 51-Jährige war seit 2003 Oberarzt an der Charité in Berlin, wo er unter anderem für Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen zuständig war. Nun ist er in Zerbst für die Bereiche Gastroenterologie, Diabetologie und Palliativmedizin verantwortlich. Fachlich will er seinen Schwerpunkt auf Lebererkrankungen setzen.

"Die Verödung von Lebertumoren habe ich in der Charité etabliert. Dabei wird mit speziellen Nadeln und hochfrequentem Strom der Tumor verödet." Das habe er in Berlin mehrere hundert Male gemacht, und er sei derjenige mit den meisten Interventionen, also Eingriffen, gewesen, erzählte der Mediziner. Das Verfahren sei erprobt, allerdings in der Region noch nicht weit verbreitet. Das gemeinsame Zentrum mit Oschersleben wolle er zum Austausch mit Kollegen nutzen. Ein kleines Leberzentrum zu etablieren, das schwebe ihm vor.

Ultraschall am Herzen bei Belastungen vornehmen

Sein Chefarzt-Kollege Dr. Wolfgang Krahwinkel will ebenfalls neue Schwerpunkte setzen. Der 53-Jährige wird die Bereiche Kardiologie, Pneumologie und Gefäßmedizin verantworten.

Er will eine Belastungs-Ultraschall-Untersuchung am Herzen in der Zerbster Klinik einrichten. Deutschlandweit habe er das Verfahren etabliert und jahrelange Erfahrung bei der Diagnostik gesammelt.

"Das ist eine Methode, die viel aussagekräftiger ist als ein Belastungs-EKG", erläuterte er. Die Belastung erfolge durch das Fahrradfahren oder auch durch das Verabreichen von Stresshormonen, was bei Patienten mit Schäden am Bewegungsapparat eingesetzt wird und die Belastung simulieren kann. Das Fahrrad müsse eine spezielles Modell sein. "Die Patienten müssen in einer Links-Schräg-Lage liegen", sagte Dr. Krahwinkel und erläuterte: "Sonst ist die Lunge davor und man sieht nichts." Dass der Patient sich bei der Untersuchung bewege, benötige es sehr viel Erfahrung, um die Bilder richtig lesen zu können.

Bis zu 90 Prozent sei die Vorhersage bei dieser Methode korrekt, beim herkömmlichen EKG liege sie bei bis zu 70 Prozent.

Die Geräte dafür sind bestellt und werden demnächst in der Klinik aufgebaut. Darüber hinaus ist Krahwinkel auch Schlafmediziner. Beide Mediziner freuen sich auf die gemeinsame Arbeit und denken, dass sich ihre Fähigkeiten gut ergänzen werden.