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Sogar Spielplatz und Schule sind als Tatort bekannt Zahl der Drogendelikte ist gestiegen

Von Katrin Wurm 10.02.2015, 01:21

In Zerbst wurden 2014 mehr Rauschgiftdelikte verzeichnet als noch im Vorjahr. Auch die harte Droge Crystal Meth, ein hochgefährliches Methamphetamin welches seit einigen Jahren immer weiter auf dem Vormarsch ist, wurde in der Stadt erworben, verkauft und konsumiert.

Zerbst l Hat Zerbst ein Drogenproblem? Diese drastische Frage ist wohl nicht so einfach zu beantworten. Ab wann besteht ein Drogenproblem? Eines ist Fakt: Die Anzahl an Drogendelikten hat in Zerbst zugenommen, wie die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost auf Volksstimme-Nachfrage mitteilte. Während 2013 in der Stadt noch 33 Rauschgiftdelikte registriert wurden, waren es 2014 schon 39. Zu den häufigsten Drogen gehören Amphetamine/Derivate, Cannabis und Methamphetamine.

Die meisten Delikte im privaten Umfeld

Mit Besorgnis ist sind auch die Tatorte zu betrachten: 13-mal wurden Rauschgiftdelikte auf der Straße und auf Gehwegen registriert. 16-mal konnten die Beamten in Wohnhäusern einen Drogenmissbrauch- und handel feststellen. Erschreckenderweise waren auch einmal ein Schulhof und einmal ein Kinderspielplatz Tatort von Drogenkriminalität. Die übrigen acht Einsätze wegen eines Rauschgiftdeliktes verzeichneten die Beamten in anderen Einrichtungen.

Dabei ist zu wissen: Der Konsum illegaler Drogen allein ist nicht strafbar. Der Besitz und der Umgang, also die Weitergabe, der Verkauf oder der Erwerb und die Herstellung sind es jedoch schon.

Besorgniserregend ist auch das Gerücht, dass in Zerbst Kinder und Jugendliche von Drogendealern mit Süßigkeiten gelockt werden und schließlich an Drogen gebracht werden. Dieses Gerücht konnte die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost jedoch nicht bestätigen. Allerdings weisen die Beamten darauf hin, dass das Gerücht auch nicht ausgeschlossen werden könne. Immer wieder würden auch Schulen im Visier der Drogendealer stehen. Auch wenn die Zahl der Delikte 2014 in Zerbst mit einem Fall auf dem Schulhof und einem Fall auf dem Kinderspielplatz gering ausfiel, zeigt es doch, dass Kinder und Jugendliche in der Stadt vom Drogen-Problem nicht abgeschirmt sind. Zudem sei davon auszugehen, dass die Dunkelziffer höher sei.

Landesweit steigt die Zahl der Drogenfälle

Nicht nur in Zerbst, auch landesweit ist die Anzahl der Rauschgiftdelikte gestiegen.

Während 2010 noch 4 492 Drogenfälle von der Polizei registriert wurden, stieg die Zahl kontinuierlich auf 6 060 im Jahr 2013. Den größten Anteil hat landesweit, aber auch im regionalen Bereich, die Droge Cannabis. Hier mussten die Beamten im Jahr 2013 2 786 Fälle aufnehmen. 2008 waren es noch 2 175 Rauschgiftdelikte mit Cannabis.

Während sich bei Cannabis und Crystal Meth die Zahlen von Jahr zu Jahr weiter erhöhen, ist zu verzeichnen, dass der Konsum von Kokain und Heroin weiter rückläufig ist.

Auch im Landtag von Sachsen-Anhalt war Drogenkriminalität kürzlich ein Thema. Landespolitiker diskutierten darüber, ob Cannabis legalisiert werden sollte.

Während die schwarz-rote Koalition eine Legalisierung im Land ablehnte, hegten Linke und Grüne Zweifel am Verbot von Cannabis, da dieses ihrer Ansicht nach nur die organisierte Kriminalität fördere.