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Illegale Müllentsorgung in Zerbst Waldrand dient als Schuttcontainer

Illegale Müllentsorgung ist ein Dauerproblem. Viele Bürger schütteln
über die Unvernunft mancher Mitmenschen nur noch den Kopf. Zu den
beliebten Abladeplätzen scheint der Zerbster Waldfrieden zu gehören.

Von Daniela Apel 24.04.2015, 03:18

Zerbst l Farbeimer, Bauschutt, Kunststoff, eine Toilette und sogar die Frontscheibe eines Pkw hat Michael Krüger schon im Waldfrieden entdeckt. Auch von einem Sack mit Fliesenkleber berichtet der Zerbster. Bereits seit mehreren Wochen liege dieser dort. "Den hat offenbar auch noch niemand gesehen", schreibt er. "Schade, dass der Wald derzeit gesperrt ist, sonst könnte ihn ja jemand beseitigen", klingt leichter Sarkasmus durch. Bereits Ende März hatte ein anderer Volksstimme-Leser auf die Unvernunft einiger Mitbürger hingewiesen, die den Waldfrieden als Halde auserkoren haben und immer mehr vermüllen.

Dass das Waldstück am Rande der Stadt in jüngster Vergangenheit vermehrt zur illegalen Müllentsorgung genutzt wurde, war der Verwaltung indes so nicht bekannt. "Derzeit häuft es sich aber", gesteht Kerstin Gudella. Die Ordnungsamtsleiterin vermutet, dass jemand Bestimmtes dort momentan seinen Müll ablädt und berichtet von Säcken voller Styropor, die der Bauhof bereits entsorgte. Inzwischen liegen neue da.

Kreiswerke holen Sperrmüll vor der Haustür ab

Jeder habe eigentlich die Möglichkeit, Sperrmüll oder Elektrogeräte direkt vor der eigenen Haustür von den Kreiswerken abholen zu lassen, sagt sie. "Ich kann absolut nicht verstehen, warum jemand seinen Müll einfach woanders ablädt", kann Kerstin Gudella dieses Verhalten mancher Zeitgenossen nicht nachvollziehen. Grünflächen zwischen Wohnblöcken werden da mal eben zur Entsorgung von alten Autoreifen oder nicht mehr benötigten Möbelstücken missbraucht. "Und kaum sind die Dinge weggeräumt, liegt wieder etwas da", schildert die Amtsleiterin das dauerhafte Ärgernis. Zumal es kaum möglich ist, den Verursacher nachzuweisen. Da müsste man denjenigen schon auf frischer Tat ertappen, wie sie darlegt. So aber bleibt die Stadt auf den Kosten sitzen, die durch den Einsatz des Bauhofs anfallen. "Das ist eine zusätzliche Leistung." Zugleich gehe dadurch wertvolle Zeit verloren, in der die Mitarbeiter wichtigere Maßnahmen erledigen könnten", gibt Kerstin Gudella zu bedenken. "Wir sind bestrebt, eine ordentliche und saubere Stadt zu haben und werden diesen Müll mit wegräumen", bemerkt sie.

Ordnungsamt ist dankbar für Hinweise der Bürger

Die Stadt ist allerdings nur innerorts zuständig, für illegalen Müll außerhalb der Orte ist der Landkreis verantwortlich. "In Zerbst finden tagtäglich Müllrunden statt", berichtet Kerstin Gudella von den Rundgängen, bei denen Papierkörbe entleert und anderer Müll beseitigt wird. Auch die einzelnen Ortschaften im Umland werden regelmäßig kontrolliert und entdeckte Ablagerungen entsorgt, wie sie darlegt. Nichtsdestotrotz schafft es das Ordnungsamt nicht, die gesamte Einheitsgemeinde im Blick zu behalten. Es ist deshalb auf Bürgerhinweise angewiesen.