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Rosenseminar am Wochenende mit Floristenmeister im Umweltzentrum in Ronney Das Märchen vom Stachelröschen

Von Ariane Amann 28.04.2015, 01:25

Mit einem echten Experten konnten am Wochenende die Teilnehmer des Rosenseminars im Umweltzentrum Ronney ihre Probleme bei der Rosenpflege besprechen. Floristenmeister Thorsten Wösthaus räumte dabei auch gleich noch mit einem Märchen auf.

Ronney l Im Umweltzentrum fanden sich am vergangenen Sonnabend hauptsächlich Frauen ein, um von Floristenmeister Thorsten Wösthaus zu erfahren, wie sie ihre Rosen im Garten am besten umhegen können. Im Seminarraum des Zentrum gab der Rosenexperte zwei Stunden lang per Vortrag eine theoretische Einweisung in das Thema Rosen, angefangen von den Rosensorten bis hin zum ordentlichen Schnitt der edlen Gewächse.

Einer seiner Hinweise sorgte auch für erstaunte Gesichter und Schmunzeln: "Keine Rose ohne Dornen, heißt es. Botanisch betrachtet haben Rosen aber gar keine Dornen, sondern Stacheln", merkte er an und ergänzte: "Darum müsste das Märchen auch eigentlich nicht Dornröschen, sondern Stachelröschen heißen."

Der amtierende Landesmeister der Floristen verriet seinen Zuhörern auch, dass er selbst ein großer Freund von Ramblerrosen ist. Diese Kletterrosen wachsen zum Teil mehrere Meter hoch und können am Spalier oder an Rosenbögen gepflanzt werden. "Ich habe jetzt allerdings auch eine an einen Baum gepflanzt und hofft, dass sie dort hoch wächst", sagte er.

Wösthaus beantwortete auch die Fragen der Seminarteilnehmer, die sich meist um den richtigen Standort, Schnitt und Düngung drehten. Nach dem theoretischen Teil wechselten Wösthaus und die Seminarteilnehmer an die frische Luft. Im Garten des Umweltzentrums machte er sich daran, den richtigen Schnitt der Rose im Frühjahr praktisch zu zeigen. "Rosen nehmen den Schnitt nicht übel, sie treiben danach noch einmal so schön und viel besser aus als ohne", sagt er. Wichtig sei auch zu wissen, dass man bei Rosen lieber gleich mehr wegschneide als zu wenig.

Das sprach er und zeigte gleich einmal, was er meinte. Eine Strauchrose, die bis dahin etwa hüfthoch gewachsen war, schnitt er rigoros auf etwa 20 Zentimeter über dem Boden herunter. Bei einem anderen Exemplar blieb noch weniger übrig. "Seien Sie mutig, Ihre Rosen werden es Ihnen mit einer wunderbaren Blüte im Sommer danken", ermunterte er die Teilnehmerinnen des Rosenseminars, auch bei ihren Pflanzen zu Hause zu vorzugehen.

Sabine Kirchner vom Umweltzentrum lauschte dem Seminar auch selbst und nahm einige hilfreiche Tipps für sich selbst mit nach Hause. "Ich habe bisher auch zu zaghaft geschnitten, glaube ich", sagte sie. Das Rosenseminar soll voraussichtlich im Sommer fortgesetzt werden, um auch den herbstlichen Teil der Pflege und die Überwinterung noch zu erklären. Der Termin für den zweiten Teil des Rosenseminars wird noch rechtzeitig bekannt gegeben.