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Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschuss besichtigt Heimstätte des TV "Gut Heil" Einbuße durch Turnhallen-Neubau

Von Daniela Apel 20.05.2015, 03:27

Fehlende Übungsleiter und der Neubau der Schulsporthalle in Nord beschäftigen den TV "Gut Heil" als Betreiber der Friesenhalle. Das erfuhren die Mitglieder des Sozialausschusses bei ihre Besichtigung der Sporteinrichtung.

Zerbst l Die Heimstätte des Turnvereins "Gut Heil" wählten die Mitglieder des Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschusses dieses Mal für eine Besichtigung aus. Vor Ort empfing Präsident Dietmar Mücke die Kommunalpolitiker, denen sofort die sehr gepflegten Sportanlagen auffielen. Im gleichen Moment erfuhren sie, dass der schmucke Anblick über die tatsächliche Auslastung hinwegtäuscht. Der Beachvolleyballplatz werde nur selten genutzt, Tennis derzeit mäßig angenommen, berichtete Dietmar Mücke.

Als Problem benannte er die geringe Zahl der Übungsleiter, was sich bereits spürbar auf die Mitgliederentwicklung vor allem im Nachwuchsbereich ausgewirkt hat. So sei der TV "Gut Heil" in den zurückliegenden beiden Jahren um 120 auf aktuell 464 Mitglieder geschrumpft. 1892 als Turnverein gegründet, setzt er sich heute aus zwölf sportlichen Abteilungen zusammen. Von Gymnastik über Badminton bis hin zu den Karnevalisten reicht das Spektrum.

Reha-Sport neu im Angebot

Erst seit Anfang 2015 existiert die Reha-Sport-Abteilung, wie Dietmar Mücke ausführt. Bereits seit 19 Jahren agiert er als Präsident und ist bereit, die Funktion noch eine ganze Weile zu übernehmen.

Vielfältige Aufgaben und Schwierigkeiten gilt es in naher Zukunft zu meistern. Dies betrifft vorrangig die 1932 vom Verein errichtete Friesenhalle, die zu DDR-Zeiten von der Sowjetarmee als Kinosaal diente. Als der TV "Gut Heil" nach seiner Wiedergründung 1991 das Gebäude zurückerhielt, befand es sich in einem "äußerst verwahrlosten Zustand", wie Dietmar Mücke schilderte. Nach der Beseitigung der Schäden fand 1992 die Einweihung der Halle statt, an der nach wie vor einige zu tun bleibt. Für 2016 ist die Erneuerung des Sanitärtraktes geplant, bereits für die anstehenden Sommermonate die komplette Sanierung des Turnsaals. Aktuelles Projekt ist der Umbau der Ölheizung auf Stadtgas. Für die Finanzierung ist der Verein allein verantwortlich. "Wir haben viele Sponsoren", bemerkte Dietmar Mücke. "Wir sind auch für den Betriebskostenzuschuss der Stadt dankbar."

Wegfall des Schulsports

Was demnächst wegfallen wird, sind die Einnahmen vom Landkreis für die Nutzung der Friesenhalle zum Schulsport der Francisceer. Von etlichen tausend Euro, die der Verein dadurch verliere, sprach Dietmar Mücke. Grund für den Rückzug ist der Turnhallenneubau des Kreises am Wegeberg, der bis zum Beginn des neuen Schuljahres fertiggestellt sein soll. Mit dem Ausbleiben der Gymnasiasten steht die Halle dann bis 17 Uhr frei, berichtete der Vereinspräsident.

Nicht zuletzt mit Blick auf das Kompliment für die ordentlichen Anlagen erwähnte er den fest angestellten Hausmeister. Hinzu kommt ein Ein-Euro-Jobber.

Bei der Auswertung des Besichtigungstermins bei der nachfolgenden Sitzung erklärte der Ausschussvorsitzende Bernd Adolph (CDU): "Hut ab vor solchen Leuten, die sich vor solche Vereine spannen. Da gehört viel Herzblut dazu."