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Bartholomäi-Serie "Archivfunde" - Teil 2 Goldwaage als Wechselbörse

Von Daniela Apel 30.05.2015, 03:24

Zerbst l Unerwartete, eindrucksvolle sowie lang gesuchte Funde verstecken sich im reichen Bestand der Archive von St. Bartholomäi. Ausgewählte Dokumente und Objekte stellt die Zerbster Volksstimme in loser Folge in Zusammenarbeit mit Hannes Lemke vor. Er ist derzeit mit der Neuordnung der Magazine beschäftigt.

Heute geht es um ein auf den ersten Blick recht unscheinbares Objekt - die "Stifts Goldwage", wie es in geschwungener Schrift auf dem Deckel des Holzkästchens steht. Darin befinden sich verschiedene Gewichte und eine kleine Handwaage. Wie Hannes Lemke erläutert, änderten sich mit der Zeit die Münzen. Die Geldforderungen wurden aber nach den alten Beträgen berechnet. Und an der Stelle kam das Gewicht des Goldes ins Spiel - ein unbestechlicher Umrechnungsfaktor sozusagen. Aufgrund des auf dem Kästchen aufgebrachten Stiftsiegels lässt sich die Waage ans Ende des 16. / Anfang des 17. Jahrhunderts datieren. Für das Foto ruht sie auf Rechnungsbüchern, die von den Pachteinnahmen erzählen Das aufgeschlagene ist von 1646/47, das mit dem auffälligen Einband in Form einer Seite aus einem Bibelkommentar von 1626/27.