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Säuleneiche für Theologische Hochschule Einer von 500 Lutherbäumen in Friedensau

Anlässlich des Tages der offenen Tür in Friedensau haben am zurückliegenden Sonntag Vertreter verschiedener christlicher Kirchen des Landkreises Jerichower Land die Widmung eines Lutherbaumes auf dem Dorfplatz, vor der Kulturscheune vorgenommen - zum gemeinsamen Gedenken an bald 500 Jahre Reformation.

Von Stephen Zechendorf 11.06.2015, 03:23

Friedensau l Ein wenig unbeachtet vom Trubel des Tages der offenen Tür auf dem Friedensauer Hochschul-Campus fand um die Mittagsstunde auf dem Platz an der ehemaligen "Klappermühle" die Weihe der Luthereiche statt. Beteiligt waren daran Vertreter mehrerer christlicher Glaubensausprägungen, so die evangelische Kirche im Kirchenkreis Elbe-Fläming, die katholische Kirche, die neuapostolische Kirche und die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.

500 Bäume in Wittenberg und ebensoviele weltweit

Hintergrund der Veranstaltung ist der Luthergarten in Wittenberg (siehe Infokasten): Als Zeichen der Verbundenheit mit den Werten der Reformation Dr. Martin Luthers pflanzten am 3. März dieses Jahres Vertreter der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten im Luthergarten in Wittenberg einen Rot-Ahorn.

Jedem der dort gesetzten 500 Lutherbäume wird ein Korrespondenzbaum gewidmet - jener der Siebenten-Tags-Adventisten auf dem Campus der Theologischen Hochschule Friedensau, die am Tag der offenen Tür auch ihre staatliche Anerkennung vor 25 Jahren feierte.

"Martin Luther gab entscheidende Impulse zur theologischen und geistlichen Reform der Kirche", heißt es in einer Meldung der Theologischen Hochschule Friedensau: "Was durch Luthers Kampf gegen den Ablass begann und durch seine Neuentdeckung der Rechtfertigung allein aus der Gnade stark an Kraft und Schwung gewann, entwickelte sich zu einer weltweiten Reformbewegung, die nicht nur Wittenberg auf allen Kontinenten bekannt machte, sondern die Welt veränderte. Bis heute wirken grundlegende Einsichten seiner Theologie nach."

"Geistliche und theologische Herausforderung"

Die Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Elbe-Fläming, Ute Mertens, sagte: "Dieser Baum soll Verbindungen schaffe, auch in den Luthergarten Wittenberg. 500 Bäume symbolisieren bis zum Jahr 2017 500 Jahre Reformation, und sie umspannen die Welt." Mertens bezeichnete die Bäume als "lebendige Zeichen des Glaubens, der uns alle verbindet".

Man lebe heute eine gute ökumenische Gemeinschaft. Die in Friedensau gepflanzte Säuleneiche stehe als Zeichen der guten Verbindung. "Wir sind gemeinsam auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017 und haben gemeinsam den Auftrag als Christen in der Region, die Botschaft der Reformation in unsere Zeit zu tragen.

Martin Luther hat den Fokus auf die Gnade und Liebe Gottes gelegt, das ist das Fundament unseres Glaubens, lassen Sie uns in guter Gemeinschaft die Botschaft in die Welt tragen, wie gut es tut, Glauben zu leben. Möge die ökumenische Gemeinde weiter wachsen und weitergetragen werden."

Der katholische Burger Pfarrer Jörg Barke überbrachte ein Grußwort des Bischofs Gerhard Feige. Dieser freue sich über das Zeichen der ökumenischen Verbundenheit: "Auch für die katholische Kirche der Gegenwart ist Luther eine geistliche und theologische Herausforderung und Zeuge des Evangeliums, sowie ein Rufer zur geistlichen Erneuerung. Möge der Baum daran erinnern, gemeinsam in der Ökumene voranzuschreiten und gute Lösungen zu finden."