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Internationaler Förderverein " Katharina II. " Neustart mit neuem Vorstand: Tetyana Nindel an der Spitze

Von Antje Rohm 15.01.2010, 04:53

Tetyana Nindel ist die neue Vorsitzende des Internationalen Fördervereins " Katharina II. ". Dessen Mitgliederversammlung am Mittwochabend beschrieb nach dem Rücktritt der bisherigen Vorsitzenden Annegret Mainzer im vorigen November zugleich den Start in eine neue Etappe der Vereinsarbeit. Wichtigstes Projekt in diesem Jahr ist die Aufstellung des Katharina-Denkmals in Zerbst.

Zerbst. Einem bedeutenden Jahr folgt das nächste. 2009 würdigte der Förderverein zusammen mit der Stadt Zerbst die einstige Anhalt-Zerbster Prinzessin und spätere russische Zarin aus Anlass ihres 280. Geburtstages. 2010 soll in Zerbst das deutschlandweit erste Denkmal für diese völkerübergreifend bedeutende Persönlichkeit enthüllt werden. Zuvor aber stellt sich der 96 Mitglieder zählende Katharina-Verein neu auf.

Personelle Veränderungen wurden notwendig, weil die bisherige stellvertretende Vereinsvorsitzende Ija Steinpress aus Zerbst wegzog und die bisherige Vorsitzende Annegret Mainzer im November zurücktrat. Verstärkte berufliche Verpflichtungen waren der Hauptgrund. Aber es hatte auch aus dem Verein Kritik gegeben, zum Beispiel, dass Vorstand und Mitglieder nicht genügend in die Arbeit einbezogen oder dass Möglichkeiten der Außenwirkung verschenkt wurden.

Einiges gab es so auch in der von Johanna Lüdecke geleiteten Mitgliederversammlung am Mittwoch noch aufzuarbeiten. Im Bericht blickte Hartmut Rettig, bisher Vorstandsmitglied, nicht nur auf die zahlreichen Veranstaltungen des Katharina-Jahres, sondern kritisch auch auf " die Zusammenarbeit und Haltung bei der Denkmalthematik ". Zwei Projekte seien zum Teil zweigleisig gelaufen, erinnerte er, es habe Abstimmungsprobleme, Informationsdefizite im Verein gegeben. Aber letztlich auch eine intensive Aufarbeitung im letzten Quartal 2009 und eine überzeugende Abstimmung mit der Stadt Zerbst.

Erstmals musste der Katharina-Verein im vergangenen Jahr ein finanzielles Defizit registrieren, bedingt unter anderem durch fehlende Einnahmen, Gema-Gebühren, machte Eva-Maria Gensch im Finanzbericht deutlich. Nicht zum Einsatz gekommen ist eine zweckgebundene Förderung vom Landkreis für die Herstellung eines neuen Flyers. Hier werde versucht, so Marlies Kellpinski im Bericht der Revisionskommission, das Geld für ein späteres Projekt zu erhalten. Zugleich empfahl sie ein grundsätzlich ökonomischeres Handeln im Verein.

Mit der Entlastung des bisherigen Vorstandes gab es Dank und Präsente für die Mitglieder, besonders auch an Annegret Mainzer, zehn Jahre lang Vereinsvorsitzende. " Wir hoffen auf eine weitere Zusammenarbeit und Unterstützung ", so Reina Steffen. Ein Wunsch, der an diesem Abend noch mehrfach wiederholt wurde.

Kleine formelle Irritationen bei der Vorstandsneuwahl und der Bestimmung der neuen Revisoren unterstrichen den Neufindungsprozess des Vereins. Mit 18 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen wurden Tetyana Nindel als Vorsitzende, Marlies Kellpinski als Stellvertreterin, Eva-Maria Gensch als Schatzmeisterin, Karin Rettig als Schriftführerin sowie Reina Steffen, Olga Tidde und Wladimir Teslenko als Beisitzer in den neuen Vorstand gewählt. Einstimmig erhielten Eckhard Joachim und Hartmut Rettig das Vertrauen als Revisoren.

Vorsitzende Tetyana Nindel ( 32 ) wurde im ukrainischen Charkow geboren. Seit 2003 lebt die studierte Germanistin in Deutschland, um an der Magdeburger Otto-von-Guericke-Universität zu promovieren. Sie ist anerkannte und allgemeinbeeidigteDolmetscherin und Übersetzerin und betreibt zusammen mit Olga Tidde in Magdeburg ein Übersetzungsbüro. Seit Juli 2009 wohnt sie in Zerbst, ist hier verheiratet. Dem Katharina-Verein gehört sie seit September vorigen Jahres an. Vor allem durch Wladimir Teslenko sei sie für die Aktivitäten und Inhalte des Vereins interessiert worden, sagt sie. Mit " viel Energie und Ideen " geht sie an ihre neue Aufgabe, setzt auf die Zusammenarbeit mit den anderen Vereinsmitgliedern.

( Zu den Vorhaben des Vereins und zum Stand des Denkmal-Projektes berichtet die Volksstimme gesondert. )