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Abwasser- und Wasserzweckverband Elbe-Fläming Weniger Abwasser: Auswirkungen noch unbekannt

Von Thomas Drechsel 24.02.2010, 04:53

Zerbst. In der Region Zerbst gab es 2009 weniger Abwasser als geplant. Dies ergab die Abrechnung der Heidewasser GmbH. Sie hat die Gebührenbescheide gegenüber allen im Verbandsgebiet des Abwasserund Wasserzweckverbandes Elbe-Fläming befindlichen Abwasserkunden berechnet und verschickt.

Hans-Jürgen Mewes, Prokurist der mit der Betriebsführung der Verbandsaufgaben betrauten Heidewasser GmbH, konstatierte eine Differenz zwischen den geplanten und den tatsächlichen Abwassermengen. Während im Wirtschaftsplan 2009 insgesamt 1, 160 Millionen Kubikmeter Abwasser veranschlagt waren, woraus Erlöse in Höhe von 5, 944 Millionen Euro ( alle Angaben gerundet ) resultieren sollten, sind tatsächlich lediglich 1, 114 Millionen Kubikmeter Abwasser in den Klärwerken angekommen. Daraus resultieren voraussichtlich Erlöse von 5, 777 Millionen Euro. Da Heidewasser seine Gewinn-/ Verlustrechnung und auch den Jahresabschluss 2009 noch nicht vorliegen hat ( was nicht ungewöhnlich ist ), fehlen Aussagen zu Auswirkungen des geringeren Abwasserumsatzes.

Wenige Nachfragen

Zur Abrechnung des Jahres 2009 wurden insgesamt 8118 Bescheide an Haushalte mit zentralem Abwasseranschluss an ein Klärwerk verschickt. Weitere 795 Haushalte erhielten als Betreiber von abflusslosen Sammelgruben Gebührenbescheide. Zudem erhielten 543 mit Kleinkläranlagen ausgestattete Haushalte den Jahresgebührenbescheid 2009.

Gewöhnlich häufen sich nach Ausgabe der Gebührenbescheide Nachfragen oder Einwände der Kunden. Insbesondere die Abrechnung 2008 hatte zu erheblichen Nachfragen geführt, die von den Mitarbeitern bei Heidewasser zu behandeln waren. Dies, so Prokurist Mewes, resultierte aus dem seinerzeit gerade frisch wirksamen neuen Gebührenmaßstab : Die Grundgebühr war 2008 ersmals an die Zählergröße des Hauswasseranschlusses gekoppelt worden. In diesem Jahr sei das Echo auf die Gebührenbescheide für 2009 weit geringer gewesen. " In den ersten beiden Tagen nach Eintreffen der Bescheide haben sich jeweils 20 bis 25 Leute bei uns konsultiert. Es gab bislang lediglich drei Widersprüche zu den Bescheiden. Ich glaube, dieses gute Resultat liegt auch an der mittlerweile eingeschwungenen Akzeptanz von Gebührenart und Gebührenmaßstab ", so Mewes am Montagnachmittag gegenüber dem Verbandsausschuss der Verbandes.

Gebührenmaßstab neu ?

Das Verfahren zur Berechnung der Abwasergebühr ist also etabliert – und soll dennoch auf den Prüfstand. Die Zerbster Kommunalpolitik möchte gern wissen, wie es wäre, wenn nicht die Zählergröße die Höhe der Grundgebühr maßgeblich bestimmt, sondern jede Wohnung als solche dieselbe Grundgebühr auslösen würde. Das Prinzip hat es in ähnlicher Form bereits einmal gegeben, wurde jedoch von anderen Kriterien zur Gebührenermittlung abgelöst. Die aktuell entstehenden Auswirkungen zu erkunden, wurde der Heidewasser GmbH am Montag vom Verbandsausschuss aufgegeben. Immerhin endet der aktuelle, auf drei Jahre ausgelegte Kalkulationszeitraum Ende 2010.

Bliebe lediglich dieses Jahr, um die Kriterien zur Gebührenkalkulation neu zu sortieren. Prokurist Mewes erklärte, es habe bereits Vorgespräche gegeben, beispielsweise mit den großen Wohnungsunternehmen. Sie wären von zusätzlichen Kosten betroffen, weil zwischen bezogen oder leerstehend nicht unterschieden würde.