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FDP-Kreisverband : Mitgliederentwicklung bereitet Sorgen "Goitzsche-Wasser" für Vizepräsidenten

02.02.2010, 04:53

Zerbst / Bitterfeld ( am / mz / scz ). Der Vizepräsident des Deutschen Bundestages, Hermann Otto Solms, hatte trotz Schneegestöbers den Weg ins Bitterfelder Wasserzentrum gefunden. Anlass für seinen Besuch war der Neujahrsempfang des FDP-Kreisverbandes Anhalt-Bitterfeld am Freitagabend. Dessen Vorstand überraschte den Bundesschatzmeister der FDP mit Hochprozentigem aus der Region. Doch das Fläschchen " Goitzsche-Wasser " wird sich der 69-Jährige wohl erst nach Ostern schmecken lassen. Denn ab Aschermittwoch beginnt für ihn die Fastenzeit, erzählt er. Und die verbringe er ohne einen Tropfen Alkohol. " Ich kann es nur empfehlen, versuchen Sie es auch einmal ", motiviert der Hesse seine Parteifreunde in Anhalt-Bitterfeld.

Solms wies mit Blick auf die Bundespolitik darauf hin, dass nur Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft einen modernen Staat steuern und leiten können. Er müsse die Regeln setzen und für Einhaltung und auch für die Überwachung sorgen. Das sei bei den Banken nicht gelungen, so Solms, der eine effiziente Bankenkontrolle forderte. " Wer am Gewinn beteiligt werden will, der muss auch für Verluste haften. Banken sollten immer einen Teil des Risikos behalten ", so der FDP-Mann. Thema seiner Ansprache war auch die finanzielle Entlastung der Hoteliers in der Bundesrepublik. 2, 8 Millionen Beschäftigte gebe es bundesweit im Hotel- und Gaststättenwesen, die dort in Lohn und Brot stünden.

Die Nachbarländer hätten die Senkung der Mehrwertsteuer viel früher vollzogen. Es sei an der Zeit gewesen, für gleiche Wettbewerbsbedingungen zu sorgen. Vom Deutschen Hotelund Gaststättenverband erhielt Solms ein positives Echo, viele Unternehmer würden dies nutzen, um ihre Häuser zu renovieren, informiert er.

Dem Kreisvorsitzenden Guido Kosmehl bereitet die Mitgliederentwicklung ein wenig Sorgen. Zählte der Kreisverband Ende 2008 noch 148 Mitglieder, seien es derzeit noch 141. Im Streit sei niemand gegangen, betont Kosmehl. Überwiegend seien es wirtschaftliche Gründe, die für den Austritt angegeben werden, informiert er.

Der Landtagsabgeordnete blickt aber optimistisch nach vorn. Viel habe man sich vorgenommen. Die FDP setze verstärkt auf den Dialog mit den Bürgern. Er könne sich vorstellen, in den Altkreisen Köthen, Bitterfeld und Zerbst sogenannte Meckerstunden einzurichten, um dort zu erfahren, wo den Bürgern der Schuh drückt. Die Kommunikation über das, was die Leute hier beschäftigt, habe oberste Priorität.

Das sieht auch Veit Wolpert, FDP-Fraktionschef im Landtag und Kreistag Anhalt-Bitterfeld, nicht anders. Schwerpunkte wie die Erhaltung der Schulstandorte, die Erhöhung der Wirtschaftskraft in der Region und das Personalentwicklungskonzept des Landkreises haben sich die Liberalen gesetzt, erläutert Wolpert.