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Steckbyer Carneval Club "Grün-Weiß" eröffnet Veranstaltungsreigen Publikum genießt vergnüglichen Abend

Von Daniela Apel 02.02.2011, 05:37

"6 x 6, was sind wir fleißig, der SCC wird 36" lautet das Motto der aktuellen Session des Steckbyer Carneval Clubs (SCC). Und damit versprechen die "Grün-Weißen" nicht zu viel. Das zeigte sich am Sonnabend bei der ersten Abendveranstaltung. Das Publikum genoss ein unterhaltsames Programm. Zwischen flotten Tänzen strapazierten einzigartige Charaktere die Lachmuskeln der Zuschauer, die sich obendrein herrlich beim lustigen Beruferaten amüsierten.

Steckby. Bestens gelaunt nahmen die vielen Gäste im ausgeschmückten Saal der Steckbyer Gaststätte "Zum Biber" Platz. Gespannt erwarteten sie den Beginn des Programms. Pünktlich um 20.11 Uhr war es soweit. Der Narrenrat marschierte ein und nahm auf der neu gestalteten Bühne Platz. Augenblicke später geleitete die Funkengarde auch das Prinzenpaar hinein. Lächelnd begrüßten ihre Lieblichkeit Babett I. und seine Tollität Torsten II. das Publikum.

Dabei hatten die Elbdorf-Jecken schon befürchtet, dass der närrische Thron in dieser Session verwaist bleibt. Doch die Sorge gehörte nun der Vergangenheit an. Denn da standen sie, die gekrönten Majestäten der Grün-Weißen und proklamierten die Verhaltensregeln des Abends, an dem Kussfreiheit herrschte. Und was das bedeutete, demonstrierte das junge Paar sofort äußerst anschaulich.

Dann durfte es sich über den Thronmarsch der Funkengarde freuen, für die die Zuschauer die erste Geräusch-Rakete zündeten. Sie trommelten rhythmisch mit den Händen auf die Tische, bevor sie mit den Füßen kraftvoll auf den Boden stampften und mit lautstarken Pfiffen die dritte Stufe schalteten. "Das war aber noch eine recht verhaltene Rakete", motivierte Thomas Schoberth das durchaus steigerungsfähige Publikum. Gekonnt führte er als Zeremonienmeister durch die Prunksitzung.

Bei dieser durfte der traditionelle Karnevalswalzer nicht fehlen, der seit 1975 alljährlich um eine weitere Strophe anwächst. "Aber keine Angst, wir singen keine 36 Strophen", bemerkte Thomas Schoberth. Zugleich verwies er auf die Eintrittskarten, auf denen der frisch getextete Vers wie immer abgedruckt war. So stimmte das Publikum munter in den Gesang der Wieserpieper ein, die dank des emsigen Nähteams in einem neuen grün-weißen Outfit auftraten.

Robert Lembke lädt zum heiterem Beruferaten

Das tauschten die Frauen und Männer später allerdings gegen ebenso liebevoll angefertigte Kostüme ein. Und zwar in dem Moment, in dem der bekannte Fernsehmoderator Robert Lembke zum lustigen Beruferaten aufrief. Heiter gestaltete sich da vor allem die Darstellung der Antworten. Untermalt von passenden Stimmungsliedern brachten die Wiesenpieper die verschiedenen Berufe mit sichtlicher Spielfreude auf die Bühne. Da eilte die Gänsemagd den flinken Enten hinterher und schwang der Holzmichl die Axt, während der Imker von flotten Bienen umschwirrt wurde und die Rosi das älteste Handwerk der Welt präsentierte, um nur einige der amüsanten Beispiele zu nennen.

Überhaupt wurden die Lachmuskeln der Zuschauer reichlich strapaziert. Beispielsweise, als Paul und Grete in ihrer gewohnt offenen Art von ihren Alltagserlebnissen plauderten. Ob beim Bäcker, Fleischer oder gar im Orchester – überall holten Heiko Röder und Rita Mengewein ihre Pointen her.

Unterdessen begeisterte Tina Wunderling vom Barbyer Kanutenfaschingsverein als naives Blondchen, das sich im Büro ungewohnten Herausforderungen gegenüber sah. Ganz andere Probleme musste die Zensi (Uta Koppeng) bei ihrem neuen Job als Magd auf der Alm bewältigen. Um diese besser zu veranschaulichen, griff sie sich einen Herren aus dem Publikum, der sich kurzerhand in der Rolle einer "Er-Kuh" wiederfand.

Derweil hatte die Bundeswehrsoldatin (erneut Rita Mengewein) ihren Deckoffizier mit Handpuppe Jonny gleich mitgebracht. Nachdem der putzige Kerl den Saal erstmal tüchtig gerockt hatte, verriet Jennifer, weshalb ihr Auto drei Nummernschilder hat, was sich hinter "Tupperkulose" verbirgt und welches Geschenk in vier Sekunden von null auf 100 schnellt.

Schwungvolle Choreographien lockerten das Programm auf. Einmal mehr begeisterte da Alexandra Mark vom Bernburger Karnevalsclub mit ihrem energiegeladenen Auftritt als Tanzmariechen das Publikum.

Für den 5. Februar gibt es noch einige Karten

Die ersten Zugabe-Rufe des Abends heimsten die Tanzflöhe des SCC ein, die fröhlich übers Parkett wirbelten. Auch die Dance Girls kamen nicht umhin, nach einer kurzen Verschnaufpause erneut Aufstellung zu nehmen für ihre einfallsreiche Performance, bei der Feuer und Wasser aufeinander trafen. Mit dem Tempo als Kontrast spielten die Biberkirschen, die ebenfalls eine Zugabe geben mussten. Einen Nachschlag forderten die Zuschauer nicht zuletzt vom Männernballett ein, das bei einem heißen Striptease gestählte Oberkörper blitzen ließ.

Schließlich zogen alle Mitwirkenden in einer Polonaise in den Saal, wo die Wiesenpieper nach drei Stunden das große Finale mit Karnevalsklassikern einleiteten. Fröhlich sang und schunkelte das Publikum mit. Bevor sich die Jecken verabschiedeten, gab das Prinzenpaar, das im Laufe des Abends dutzende Küsschen verteilt hatte, das Tanzparkett mit dem Schneewalzer frei. Und kam selbst da nicht um eine Zugabe herum.

Übrigens gibt es noch einige Karten für die Abendveranstaltung am 5. März. Wer also neugierig auf das Programm der "Grün-Weißen" geworden ist, sollte sich schnell telefonisch bei Familie Laue (03 92 44/3 90) melden.