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Zuschlag für den Sachsen-Anhalt-Tag im Jahr 2013 Gommern erhält Zuschlag für den Landestag

Von Stephen Zechendorf 10.02.2011, 05:32

Die Stadt Gommern hat am Dienstag von der Staatskanzlei in Magdeburg den Zuschlag für den Sachsen-Anhalt-Tag (SAT) im Jahr 2013 erhalten. In der Stadtverwaltung beginnen schon jetzt die Vorbereitungen.

Gommern/Ladeburg. Der Landestag in Gommern? Manche glauben, Gommern sei zu klein, andere befürchten, die Stadt könne sich angesichts knapper Kassen finanziell überheben. Allen Unkenrufen zum Trotz hat die Stadt an der Ehle nun den Zuschlag für das Fest bekommen.

Man habe damit gerechnet und daher schon einige Vorbereitungen getroffen, erklärte ein zufriedener Bürgermeister Wolfgang Rauls, als die Nachricht aus der Staatskanzlei ins Rathaus an der Ehle flatterte. Zwar sei das Organisations-Team noch nicht nominell besetzt, es werde aber bald schon erste Treffen derjenigen geben, die mit der Organisation des Sachsen-Anhalt-Tages zu tun haben werden.

"Vom Fläming- Frühlingsfest verabschiedet"

Von der Idee, zusammen mit dem Sachsen-Anhalt-Tag in zwei Jahren auch das Fläming-Frühlingsfest zu begehen, habe man sich allerdings verabschiedet, führte Rauls weiter aus. "Der Landrat des Jerichower Landes, Lothar Finzelberg, hat uns daran erinnert, dass beim Fläming-Frühlingsfest stets ein Eintritt zur Gegenfinanzierung der Veranstaltung erhoben wird. Bei den Sachsen-Anhalt-Tagen ist dies nicht der Fall."

Die Stadt Gommern hatte sich durch das Zusammenlegen von drei Festen – das jährliche Stadtfest mitgerechnet – versprochen, Synergieeffekte und zusätzliche Fördertöpfe nutzen zu können. Durch den Verzicht auf das Frühlingsfest ist die Stadt als Ausrichter aber nun nicht mehr an einen möglichst frühlingsnahen Termin gebunden. Somit dürfte das Landesfest in der Ehlestadt etwa zum Zeitpunkt der üblichen Stadtfeste stattfinden. "Das wäre in der zweiten Juni-Hälfte", so Gommerns Stadtoberhaupt.

Jetzt soll die Stadt für das Fest und die zu erwartenden Gäste gerüstet werden. Mit Hilfe des Stadtsanierungsprogrammes, dem Förderprogramm, in dem sich Gommern – noch – befindet, soll das Festgebiet im Innenstadtgebiet fit gemacht werden. Die Rede ist etwa von der nötigen Infrastruktur, Wasseranschlüssen und Strom. Der Stadt stehen dafür über 200 000 Euro zur Verfügung. Je zu einem Drittel kommt dieses Geld vom Bund, vom Land und aus der Stadt selbst. "Es soll aber nicht alles dafür ausgegeben werden", so Rauls.

Hoffnung auf Förderung kann sich die Stadt derzeit auch aus anderen Gründen machen. Man beteiligt sich an dem Leader-Projekt zur Aufarbeitung der Regionalhistorie, den Befreiungskriegen. Auch das Landesfest in Gommern soll im Zeichen des 200. Jahrestages des ersten erfolgreichen Gefechtes verbündeter Truppen gegen Napoleon in den Befreiungskriegen am 5. April 1813 zwischen Vehlitz und Ladeburg stehen.

Nun also der Erfolg im "Gefecht" um den Sachsen-Anhalt-Tag 2013. Für die Befürworter des "SAT 2013" in Gommern sei die Mitteilung aus der Staatskanzlei eine frohe Mitteilung. Jetzt gelte es, die Skeptiker zu überzeugen. Mit einem gelungenen Fest. Der Stadtrat von Gommern hatte sich bereits positiv zu einer Bewerbung geäußert, nachdem der Hartmut Raden, Osterburg er Bürgermeister der SAT-Stadt 2007, der in etwa gleich großen Ehlestadt die Bewerbung wärmstens empfohlen hatte.

Mit gut 150 000 Besuchern kann die 14 000-Seelen-Einheitsgemeinde schon rechnen, wenn es heißt, ganz Sachsen-Anhalt einzuladen. Allerdings steht für den Sachsen-Anhalt-Tag nicht das gesamte Gebiet der Einheitsgemeinde zur Verfügung. Alles wird sich auf den Bereich der Gommeraner Altstadt konzentrieren.

"Die Skeptiker mit einem gelungenen Fest überzeugen"

Fünf sogenannte Regionaldörfer müssen im Festgebiet Platz finden. "Macht ein Fest der Kurzen Wege, hatte daher der Osterburger Bürgermeister Hartmuth Raden den Gommeranern empfohlen. Nach seinen Aussagen dürften die Kosten für die Stadt Gommern überschaubar bleiben. Sein Gommeraner Amtskollege Wolfgang Rauls rechnet mit Kosten, die in etwa einem normalen Stadtfest an der Ehle entsprechen.

Skeptiker merken dazu an: Noch nie war die Stadt Gommern finanziell so schlecht bei Kasse, wie derzeit. Gegenargumente der Befürworter sind ein steigender Bekanntheitsgrad der Stadt, zusätzliche Einnahmen und ein steigendes Selbstwertgefühl.

Sollten die Gommeraner jetzt doch noch Muffensausen bekommen, ist ein Rückzieher noch möglich. So war Osterburg zu seinem Fest gekommen, nachdem der ursprüngliche Bewerber Gardelegen seine Bewerbung nach erfolgtem Zuschlag rückgängig machte.