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Kultusministerium empfiehlt kreisübergreifende Einzugsbereiche Loburger Schule ist bis 2014 sicher

Von Anja Keßler 17.03.2011, 04:28

Gute Nachrichten aus dem Kultusministerium erreichte in dieser Woche die Sekundarschule in Loburg: Das Ministerium hat veranlasst, dass die laufende Schulentwicklung des Landkreises fortgeführt werden kann. Damit ist die Loburger Schule bis zum Schuljahr 2013/14 bestands-fähig.

Loburg. Am 10. März verließ ein Brief das Kultusministerium, adressiert an das Landesverwaltungsamt. Darin steht sinngemäß: Obwohl die Einheitsgemeinde Möckern ein Mehrfachstandort ist, erkennt die Schulbehörde an, dass sich die Schülerzahlen an beiden Sekundarschulen in den Ortsteilen Loburg und Möckern günstiger entwickeln als zunächst 2009 im Schulentwicklungsplan prognostiziert.

Darum wird dem Landkreis als Schulträger eingeräumt, beide Sekundarschulen bis Schuljahr 2013/14 fortzuführen. Außerdem gibt das Kultusministerium die Empfehlung, den Einzugsbereich kreisübergreifend zu erweitern. Eine positive Entwicklung könnte Einfluss auf die Schulentwicklungsplanung bis 2018/19 haben.

Wichtiger Etappensieg

Der Brief hat Erlasscharakter. Und gibt damit Sicherheit für die Schule bis 2014. Erfreut war Schulleiter Bernd Wesenberg, der durch die Volksstimme von der Entscheidung erfuhr. "Das ist eine super Sache", erklärte Wesenberg, der darauf verwies, dass bereits jetzt 34 Anmeldungen aus dem Jerichower Land für die künftigen fünften Klassen vorlägen. Eine kreisübergreifende Beschulung befürwortet er. Derzeit kommen je fünf Schüler in der fünften und sechsten Klassenstufe aus dem benachbarten Landkreis Anhalt-Bitterfeld.

Auch der Förderverein der Schule, der seit zwei Jahren für deren Erhalt kämpft, freue sich über "den Etappensieg", wie Vorstandsmitglied Mario Meißner sagte. "Der Kampf hat sich gelohnt und verschafft uns Luft, die Schule zu stärken."

Die Information über die Entscheidung im Kultusministerium erhielt Markus Kurze zuerst. Der CDU-Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende im Kreistag erklärte, dass nun in der Schule die Bemühungen verstärkt werden könnten, mit einem besonderen Konzept den Standort attraktiver für zukünftige Schüler zu machen.

Die vom Kultusministerium angeregte kreisübergreifende Beschulung befürwortet Kurze. Einen entsprechenden Antrag wolle er im Kreistag aber vorerst nicht einbringen. "Wir dürfen jetzt nicht in Aktionismus verfallen", erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende. Außerdem setzt Kurze auf ein Signal aus dem Kultusministerium, wonach ein von Anhalt-Bitterfeld geplanter Ausbau der Zerbster Ganztagsschule nicht realisiert werde.

Der Landrat von Anhalt-Bitterfeld, Uwe Schulze sieht derzeit jedoch keinen Bedarf, die Schuleinzugsbereiche in seinem Landkreis zu verändern, teilte die dortige Pressestelle gestern auf Volksstimme-Anfrage mit. Eltern hätten die Möglichkeit, Ausnahmegenehmigungen zu stellen, die das Landesverwaltungsamt im Einzelfall prüfe.

"Das ist ein wichtiger Etappensieg", bestätigte Matthias Graner. Der SPD-Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende im Kreistag betonte aber auch, dass die Ministeriumsentscheidung keine dauerhafte Lösung sei, sondern nur einen Aufschub für ein Jahr bedeute. "Wir müssen uns im Kreistag für den nächsten Planungszeitraum erneut Gedanken machen."

Aus dem Landratsamt des Jerichower Landes war gestern keine Stellungnahme zur Entscheidung des Kultusministeriums zu bekommen.