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Projekt "Junge Bibliothekare" bewirbt sich bei "Ideen machen Schule"/Antje Bamberg: "Unsere Technik müsste dringend aufgemöbelt werden"

Von Arlette Krickau 31.03.2011, 06:26

Der Schülerwettbewerb "Ideen machen Schule" geht in die fünfte Runde. Die Volksstimme und die PSD Bank suchen kreative Projekte an Schulen. Zehn Prämien von bis zu 4 000 Euro werden vergeben. Das Projekt "Junge Bibliothekare" der Ganztagsschule Ciervisti Zerbst hat sich jetzt beworben.

Zerbst. Die Klingel schellt laut durch das ganze Schulgebäude. Mittagspause in der Ganztagsschule Ciervisti. Zwei Mädchen öffnen die Tür der Bibliothek, sie wollen ein Brettspiel spielen, ein paar Jungs folgen ihnen, einer fragt nach dem neuen Harry Potter Buch - leider noch nicht da, auch sie spielen, aber an einem anderen Tisch. Noch drei Mädchen betreten den Raum, streifen die Regale, suchen sich Bücher raus, die sie später ausleihen wollen. Die kleine Schulbibliothek ist in jeder Pause belebt und wird rege genutzt, so weit es eben möglich ist.

"Oft möchten sich Schüler auch auf Vorträge vorbereiten, doch nicht immer haben wir zu den Themen ausreichend Literatur. Gern würden wir dann ihnen den Zugang zum Internet ermöglichen, doch unsere Technik ist veraltet", sagt Antje Bamberg, Lehrerin an der Ciervisti und Hauptbetreuerin des Bibliotheksprojektes und deutet auf vier große Monitore. An der hinteren Wand des Raumes sind Computerarbeitsplätze eingerichtet, doch die Rechner, die dort stehen gehen mal an und mal nicht, an guten Tagen gelingt auch mal der Zugriff aufs Internet, erzählt die Lehrerin und schmunzelt. "Unsere Technik müsste dringend aufgemöbelt werden", ist das Fazit des Rundumblicks.

Um der Verwirklichung dieser Idee näher zu kommen, hat die rührige Lehrerin sich jetzt mit dem Projekt "Junge Bibliothekare" bei dem Wettbewerb von Volksstimme und PSD Bank "Ideen machen Schule" beworben. Bis zu 4 000 Euro könnten sie als Hauptgewinner an Förderung bekommen. Wie diese dann investiert werden würden, weiß Antje Bamberg schon.

In dem Projekt "Junge Bibliothekare" will sie ab nächstem Jahr die Bibliotheksführung in die Hände der Schüler legen - mit pädagogischer Betreuung natürlich. Drei Schüler pro 40-minütiger Mittagspause sollen dann den Verleih managen und die Registrierung von Büchern und Nutzern übernehmen. Dafür möchte sie nicht nur Computerarbeitsplätze einrichten, sondern auch die Erfassung der Bücher vom Karteikartensystem auf elektronische Erfassung umstellen. "Mit einem Rechner, einem Barcode-Scanner und einem Drucker wären wir auf dem neusten Stand und könnten unsere Bibliothek modern führen", sagt sie. Die Software dafür sei bereits vorhanden. Und auch das Interesse der Schüler ist da. Lisa, Isabell und Nancy aus der fünften Klasse, würden sofort mitmachen wollen. Auch für die technischen Vorkenntnisse sorgt die Schule mit dem Fach Technik ab der fünften Klasse, in dem die Mädchen und Jungen informatische Grundlagen lernen.

Jetzt heißt es hoffen, Daumen drücken und warten. Denn Einsendeschluss ist erst am 14. Mai. Und bis dahin werden sicher noch viele andere Ideen eingesandt.