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Zerbster Bruderschaft besteht seit 15 Jahren als eingetragener Verein Botschafter im Namen des Rolands und aktiv vor Ort

Von Antje Rohm 07.04.2011, 08:22

Der 4. April 1996 ist ihr Gründungstag. Am 4. April 2011 feiern sie ihr 15-jähri- ges Bestehen. Und haben in der Zeit dazwischen einiges auf die Beine gestellt - die Zerbster Rolandbrüder.

Zerbst. "Es sind alle da", freut sich Bernd Adolph am Montag. Der Vorsitzende kann alle seine weiteren elf Rolandbrüder samt Frauen und Partnerinnen begrüßen, um mit einem kleinen Festabend das 15-jährige Bestehen dieses Zerbster Vereins zu begehen.

Sie treffen sich regelmäßig in der "Bruderschaft", dass alle da sein können, kommt nicht so oft vor. Dieser Abend im Sporthotel Wallwitz aber ist ein besonderer.

"Heute vor 15 Jahren am Donnerstag, dem 4. April 1996, unterschrieben einige sich hier im Raum befindende Personen die Gründungsurkunde zu unserer Vereinigung. Von diesem Tag an nannten wir uns Rolandbrüder", so Bernd Adolph zum Grund. Den Roland wählten sie als Schirmherren - und Namensgeber. 12 Mitglieder zählt der Verein heute. Bis auf drei sind alle von der Gründung an dabei.

Damals waren sie 13 und, erinnert Bernd Adolph, "ausschlaggebend für die Gründung war der Bau der Volksbank in Zerbst im Jahr 1994". Die Vertreter mehrerer am Bau beteiligter Firmen entwickelten die Idee, sich einmal monatlich zu treffen, um sich über Neues aus Wirtschaft und Leben auszutauschen. Nicht nur das wurde gesagt und getan, sondern auch die Folgeidee der Runde, einen eingetragenen Verein zu bilden.

"Ziel unserer Bruderschaft ist es, die Stadt Zerbst/Anhalt in anderen Regionen Sachsen-Anhalts und darüber hinaus etwas bekannter zu machen", kennzeichnet Bernd Adolph das Hauptanliegen des Verbundes. Nach Gründungschef Hartmut Niese und Paul Lindau ist der Tischlermeister seit inzwischen gut zehn Jahren Rolandbrüder-Vorsitzender.

Sie tun das bei den Festumzügen zu den Sachsen-Anhalt-Tagen. Oder auch schon zu Ereignissen vom Stendaler Rolandfest bis zum Maienfest in der Zerbster Partnerstadt Nürtingen.

Nicht nur das sind besondere Höhepunkte im Rolandbruder-Leben. In jedem Fall gehört die Vereinsfahrt dazu, zu der - jeweils am zweiten Oktoberwochenende - auch die Frauen dabei sind. In diesem Jahr soll es nach Oberammergau gehen.

So wie sie Zerbst nach außen vertreten, so präsent und aktiv sind die Rolandbrüder von Anfang an auch in der Stadt selbst. Auch hier sind sie bei Festumzügen wie dem zum Bollenmarkt dabei. Zu den frühen öffentlichen Auftritten gehört der Festumzug zur 1050-Jahr-Feier in Zerbst. Damals waren die Rolandbrüder in geliehenen Kostümen unterwegs. "Danach entstand die Idee, dass wir uns eigene Kostüme machen lassen", so Bernd Adolph. Entstanden sind sie beim Trachtenverein Wittenberg, angelehnt an die Gewänder der Jubiläumsfeier als Kleidung des wohlhabeneren Handwerks im Mittelalter.

In diesen haben sie beispielsweise bereits zweimal die Butterjungfer-Skulptur wieder auf dem Markt begleitet. Im "Kostüm" sind sie in jedem Jahr Akteure beim Heben des Maibaumkranzes. Das Maibaumrichten auf dem Markt hat City 2000 mit den Rolandbrüdern nach der Wende wiederbelebt. "Wir wollen uns dafür einsetzen, dass es im Jahr 2012 auch wieder einen Umzug zum Maibaumrichten geben kann", nennt Bernd Adolph eine aktuelle Zielstellung. Der Verein blickt auf eine stolze Bilanz, möchte aber auch weiterhin "noch eine ganze Menge bewegen".

Eingesetzt haben sie sich für die Renovierung des Rolandzaunes. Im nächsten Stadtrat soll entschieden werden, ob er auf den Markt zurückkehrt. Organisiert haben sie einen öffentlichen Vortrag über Rolandstandbilder in Deutschland "mit einer Spendenaktion für unseren Roland". Andere Vereine unterstützen die Rolandbrüder immer wieder mit kleinen Spenden für Veranstaltungen. Sie kommen dem Rolandlauf zugute, dem Weihnachtsmarkt, der Pferdemarktlotterie ... Allerdings, betont Bernd Adolph, nur auf Anfrage der Vereine.

Immer der letzte Freitag im Monat ist Rolandbruder-Vereinsabend. Ganz unterschiedlich werden diese Treffen gestaltet. Manchmal auch mit Vorträgen. Wie ebenfalls am Montagabend, als Museumsdirektor Heinz-Jürgen Friedrich zum Jubiläum etwas über den Markt erzählte. Zunächst aber sangen die Rolandbrüder ihr Lied (siehe Kasten). Und ein ganz besonderes Dankeschön hatten sie für ihren Vorsitzenden vorbereitet.