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Glanzvoller Abend eröffnet die 11. Internationalen Fasch-Festtage / Fasch-Preis für Hans-Heinrich Kriegel / Dr. Barbara Reul: "Die Welt beneidet uns, dass bei den Faschs stets Neues zu entdecken ist"

Von Antje Rohm 09.04.2011, 04:28

Mit einem glanzvollen Abend im Katharinasaal der Zerbster Stadthalle begannen am Donnerstag die 11. Internationalen Fasch-Festtage. Das Barockmusikfestival geht bis zum 17. April.

Zerbst. An einem an Höhepunkten reichen Abend war das ein besonderer. "Es ist der Stadt Zerbst/Anhalt eine Ehre, die Tätigkeit von Hans-Heinrich Kriegel als Oboist, Begründer und Leiter des Fasch-Collgiums Bochum und Herausgeber von vielen unbekannten Werken des Anhalt-Zerbster Hofkapellmeisters Johann Friedrich Fasch mit dem Fasch-Preis 2011 würdigen zu dürfen", so Bürgermeister Helmut Behrendt (FDP). Er hat die Laudatio auf den neunten Fasch-Preisträger gehalten, der nicht nur seit vielen Jahren Fasch, sondern seit 1998 in spezieller Weise auch Zerbst verbunden ist (die Volksstimme stellt ihn gesondert vor). Hans-Heinrich Kriegel, der bewegt seinen "aufrichtigen Dank" ausdrückte, schrieb sich anlässlich der Würdigung auch in das Ehrenbuch der Stadt ein.

Zuvor hatte der Zerbster Bürgermeister die Besucher der Fasch-Festtage zu einem "Streifzug durch die Barockmusik" eingeladen, der "anspruchsvolle und unterhaltsame musikalische Momente verspricht". Er dankte allen, die am Zustandkommen beteiligt waren, besonders auch den finanziellen Förderern.

"Die Anstrengungen vor allem der Stadt als Veranstalterin in die künstlerisch-wissenschaftliche Kompetenz vor Ort und die Investitionen des Landes in die bauliche Substanz der Veranstaltungsorte haben sich gelohnt", betonte Innenminster Holger Hövelmann (SPD). Stellvertretend für die Schirmherrin der Festtage, Kultusministerin Birgitta Wolff (CDU), überbrachte er das Grußwort der sachsen-anhaltischen Landesregierung und eröffnete die Festtage offiziell. Er würdigte sie als "einen Höhepunkt im Musikleben Sachsen-Anhalts und darüber hinaus". Das diesjährige Programm unter dem Motto "Fasch - Vater und Sohn" werde "die musikalische Ausformung von höfischer Musikkultur zum bürgerlichen Leben nicht nur theoretisch in der wissenschaftlichen Konferenz beleuchten, sondern auch sehr kompakt und anschaulich für die Zuhörer erlebbar werden lassen."

"Verstehen Sie Fasch?", fragt Dr. Barbara Reul, Präsidentin der Internationalen Fasch-Gesellschaft, gern in ihren Vorträgen. "Wenn das Publikum diese Frage auch nach den Fasch-Festtagen mit einem Ja beantwortet, geht mir ein Herzenswunsch in Erfüllung", sagte sie in der Stadthalle. "Dass es bei unseren Faschs immer wieder etwas Neues zu entdecken gibt, darum beneidet uns die ganze Welt", so Barbara Reul. Und die Welt blicke auch in diesen Tagen wieder nach Zerbst.

Live ging der Gruß Fasch\'scher Musik aus Zerbst am Donnerstagabend in die Welt. Das Mdr Kulturradio Figaro übertrug das vom Pub- likum im Katharinasaal begeistert aufgenommene Eröffnungskonzert mit dem Main-Barockorchester Frankfurt. Titelseite/Kultur IV