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Ein Jahr lang arbeitete die Spanierin Patricia Alonso-Boronat als Fremdsprachenassistentin am Francisceum Zum 1. Juni heißt es: Adiós Zerbst

Von Judith Kadow 20.05.2011, 04:31

Hola! Wen Patricia Alonso-Boronat begrüßt, erhält sofort spanisches Flair gratis dazu. Am 31. Mai wird sie Zerbst jedoch Adiós sagen. Dann ist ihr Jahr als Fremdsprachenassistentin am Gymnasium Francisceum zu Ende.

Zerbst. Spricht Patricia Alonso-Boronat über ihre Zeit in Zerbst, hat sie nur lobende Worte übrig. "Die Menschen sind herzlich, gastfreundlich und – für mich etwas überraschend – auch sehr hilfsbereit." Ein Jahr lang lebte sie in unserer Stadt, erlebte hier den Alltag. "Es war eine schöne Zeit, insbesondere meine Arbeit mit den Schülern."

Denn die 27-Jährige hat als Fremdsprachenassistentin den Francisceern beim Spanisch-lernen geholfen. Teils als Unterstützung der Lehrer, teils eigenständig hat sie zwölf Stunden die Woche an der Schule Spanisch unterrichtet – nebenbei auch an der Kreisvolkshochschule gelehrt. Sie spricht gern von "ihren" Schülern, die sie auf den Schulhof mit einem fröhlichen "Hola, Patricia" begrüßen.

"Es sind gute Schüler. Nicht nur was die Noten im Kurs angeht. Sie sind nett, wissbegierig und lieb." Auch wenn die spanische Grammatik den einen oder anderen zur Verzweiflung treibt. "Die Verben zu konjugieren fällt am schwersten – oder auch die Vergangenheitsformen", sagt sie mit einem Lächeln. Ähnlich ging es ihr anfangs mit der deutschen Sprache. Bis heute ist es die Aussprache, die ab und an noch nicht so will wie Patricia.

Doch wie geht‘s weiter nach Zerbst? "Ich werde nach Berlin ziehen." Sie mag Deutschland, hat viele Freunde dort. Bewerbungen für eine Anstellung als Fremdsprachenlehrerin an Privatschulen sind bereits verschickt. Sollte sie dort keine Anstellung finden, hat die Spanierin bereits einen Plan B in der Tasche. In Sachsen könnte sie ein zweites Jahr als Fremdsprachenassistentin arbeiten.

In diesem Zusammenhang möchte sie zudem ein Zusatzstudium der Pädagogin aufnehmen. "Es ist möglich und dauert nur ein Jahr. Danach könnte ich auch an staatlichen Schulen arbeiten."

Vielleicht aber klappt es dann auch mit einem Job in Indonesien. Dort hatte sie sich an einer Universität bereits beworben. "Im Moment bin ich erste Nachrückerin auf der Liste. 2012 könnte es dort also klappen."

Doch bis dahin bleibt Deutschland ihre Wahlheimat. Und wer weiß, vielleicht liegt auch Zerbst noch ein oder zwei Mal auf ihrem Weg. "Das Jahr hier hat mir viel gebracht. Ich bin froh, hier gewesen zu sein."