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Vertreter aus Stadt Zerbst und Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Puschkin – Francisceum und Gymnasium wollen zusammenarbeiten Schulpartnerschaft ist auf gutem Weg

Von Antje Rohm 27.05.2011, 04:33

Eine Schulpartnerschaft zwi- schen dem Zerbster Gymnasium Francisceum und dem Gymnasium 406 Puschkin soll voraussichtlich noch in diesem Jahr besiegelt werden. Voraussetzungen dazu wurden jetzt bei einem Besuch von Vertretern der Stadt Zerbst und des Landkreises Anhalt-Bitterfeld in der russischen Zerbster Partnerstadt geschaffen.

Puschkin/Zerbst. Fünf Tage waren Landrat Uwe Schul- ze, Kreissparkassen-Vorstandsvorsitzender Markus Klatte, der Zerbster Amtsleiter Andreas Dittmann, die Schulleitung des Francisceums mit Hans-Henning Messer und Veronika Schimmel, Jürgen Geister, Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerkes, Firmenchef Felix Rätzel sowie Annegret Mainzer als Dolmetscherin in Puschkin. Zustande gekommen war die Reise auf Anregung von Vertretern der Puschkiner Industrie- und Handelskammer, die im vergangenen Jahr Zerbst besuchten. Ursprünglich ging es um Kontakte auf wirtschaftlicher Ebene, letztlich wurde aber der Kreis erweitert.

Gesprächspartner in Puschkin standen für jedes Mitglied der Delegation zur Verfügung, so Amtsleiter Andreas Dittmann, der über die Reise am Mittwochabend auch den Stadtrat informierte, auswertend zu einem "insgesamt sehr umfangreichen und sehr gut vorbereitetem Programm".

Konkretes Ergebnis der Reise ist die "auf einen guten Weg gebrachte Schulpartnerschaft zwischen dem Gymnasium Francisceum und dem Gymnasium 406 Puschkin".

Von Anfang an sei bei den Puschkinern das Interesse an dieser Partnerschaft, aber auch die Aufregung vor dem Besuch spürbar gewesen. Schüler des Gymnasiums, das einen technischen und einen Sprachschwerpunkt hat, stellten ihre Schule den Gästen in deutscher Sprache und mit einem kleinen Programm vor, hatten aber auch viele Fragen zum Francisceum.

Begeistert von der geplanten Schulpartnerschaft habe sich auch der Puschkiner Oberbürgermeister Igor Pakhorukov gezeigt. Er habe sich, sagt Andreas Dittmann, dafür ausgesprochen, den Weg dorthin schnell mit weiteren konkreten Maßnahmen zu untersetzen.

Geplant ist in diesem Zusammenhang bereits, dass in den Oktoberferien Russischlehrer des Francisceums auf Einladung des Gymnasiums 406 nach Puschkin reisen werden. Dann gibt es anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Lyzeums, jener Schule, an der Puschkin lernte, ein Schulfestival in der Stadt. Erste Schüler aus Puschkin werden 2012 in Zerbst erwartet. Die Schulpartnerschaft selbst könnte aber schon in diesem Jahr unterschrieben werden.

"Wir werden das nicht nur als Stadt tragen. Auch der Landrat hat für den Schulträger Landkreis seine Unterstützung zugesagt", erklärt Andreas Dittmann und dass das ebenso für weitere Bereiche der Zerbst-Puschkiner Verbindungen gelte. Nicht zuletzt sei es auch ein Anliegen bei der Zusammenstellung der Delegation gewesen, die Partnerschaft auf breitere Schultern zu stellen.

Dennoch bleibt es in erster Linie eine Zerbster Städtepartnerschaft, die nach dem Besuch im Puschkin weitere Kontakte erneuert oder vertieft hat, neue Impulse bekommt.

Langjährige Beziehungen gibt es zwischen dem Albert-Schweitzer-Familienwerk und dem Puschkiner Albert-Schweitzer-Familienfonds. Die Zerbster unterstützen nach ihren Möglichkeiten. Jetzt hatte Geschäftsführer Jürgen Geister wieder Gelegenheit zum wichtigen Fachaustausch vor Ort. Er und die anderen Delega- tionsmitglieder besuchten zudem unter anderem ein Jugendzentrum und lernten das Projekt "Storch" kennen, das Kindern und Jugendlichen aus Problemfamilien eine Heim-betreuung und -erziehung bietet.

Oberbürgermeister Igor Pakhorukov, eigentlich im Urlaub, nahm sich einen Abend lang Zeit, um die deutschen Gäste zu empfangen. "Es war deutlich zu spüren, wie viel ihm an der Städtepartnerschaft liegt", sagt Andreas Dittmann. Er übergab im Namen des Zerbster Bürgermeisters Helmut Behrendt eine Einladung nach Zerbst an Igor Pakhorukov. Der Puschkiner Oberbürgermeister wird ihr mit einer kleinen Delegation folgen und vom 7. bis 11. Juli nach Zerbst kommen.

Künstlerischer Austausch soll erweitert werden

Fast zeitgleich werden dann auch wieder Zerbster in der russischen Partnerstadt zu Gast sein. Vom 8. bis 13. Juli reist der Gospelchor um Tobias Eger nach Puschkin. Begleitet wird die Gruppe von Bernd Adolph, dem Vorsitzenden des Sozial-, Schul-, Kultur- und Sportausschusses. Gastgeber wird die Sophien-Gemeinde in Puschkin sein. Insgesamt sind drei Konzertauftritte geplant.

Ein Auftrittsort ist eine weiterführende künstlerische Schule, die die jetzige Delegation ebenfalls besucht hat. Dort wie auch vom Puschkiner Bürgermeister wurde das In-teresse geäußert, auch den Austausch künstlerischer Kontakte zwischen Zerbst und Puschkin auszuweiten.

Interesse gibt es beispielsweise konkret an einem Ausstellungsprojekt von Puschkiner Künstlern in Zerbst, die mit ihren Werken auf eine Tour durch die Partnerstädte gehen wollen.