Neuer Vorschlag: Mustersiedlung für den Schlachthof

Stadtfeld-Ost (ri) l Es wird wieder ernst in Sachen Neubebauung des ehemaligen Schlachthofgeländes: Die Kommunalpolitik soll jetzt über einen überarbeiteten Vorschlag beraten. Die ursprüngliche Idee zur Nutzung der Freiflächen zwischen den Klinkerbauten des einstigen Schlachthofs war es, hier ein Einzelhandelszentrum einzurichten.

Nicht zuletzt wegen des Protests aus Stadtfeld und von Innenstadthändlern war diese Idee vor mehr als anderthalb Jahren in der Magdeburger Kommunalpolitik schon einmal durchgefallen.

Jetzt also eine überarbeitete Variante - die allerdings bei Kritikern auf wenig Gegenliebe stößt. Rebecca Kutz, Kreisvorsitzende der Magdeburger Grünen, erklärt, dass das Einzelhandelszentrum jetzt nur mit 120 Wohnungen mit 60 bis 70 Quadratmetern Wohnfläche "garniert" worden sei. Kreisvorsitzender Matthias Borowiak ergänzt: "Wir werden den Verdacht nicht los, dass diese Wohnungen nur eingezeichnet sind, damit der Investor entgegen dem gültigen Märktekonzept\' vom Stadtrat die Genehmigung bekommt, an dieser Stelle weitere Kaufhallen zu bauen."

Der baupolitische Sprecher der Grünen-Ratsfraktion Stadtrat Jürgen Canehl fordert statt dessen Neubauten nahezu ausschließlich zu Wohnzwecken. Das entspreche auch dem gültigen Bebauungsplan. Canehl schreibt: "Meine Vision: Es entstehen drei- bis viergeschossige Stadthäuser, die sich um kleine Innenhöfe gruppieren können, die aber auch über große Terrassen und Dachterrassen und kleine Freiflächen verfügen."

Uwe Zischkale, Vertretungsprofessor für Regenerative Energien, ergänzt: "Da beim Schutz des Klimas dem Gebäudebereich eine Schlüsselrolle zukommt, wird vorgeschlagen, dass auf dem Schlachthofgelände modellhaft ein besonders energieeffizientes Wohngebiet entwickelt wird. Dies stünde der ¿Modellstadt für Erneuerbare Energien\' gut zu Gesicht."

Professor Zischkale verweist auf das Projekt "Genossenschaftlicher Neubauwettbewerb - Bezahlbarer Wohnraum für Berlin".