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  7. "Der Betrieb des Müllheizkraftwerks ist nicht in Gefahr"

Provisorischer Deich mit Tausenden Big Bags und rund 200 000 Sandsäcken am MHKW aufgebaut "Der Betrieb des Müllheizkraftwerks ist nicht in Gefahr"

Von Robert Richter 11.06.2013, 03:26

Magdeburg-Gewerbegebiet Nord l Das Müllheizkraftwerk (MHKW) arbeitet ohne Störungen durch das Hochwasser. Das sagte dessen Geschäftsführer Rolf Oesterhoff gestern auf Nachfrage der Volksstimme. Zwischenzeitliche Meldungen, wonach Bundeswehrsoldaten um das MHKW kämpften, wies Oesterhoff zurück: "Das Müllheizkraftwerk ist nicht durch das Hochwasser gefährdet. Der Betrieb läuft regulär, die Anlieferung durch die Fahrzeuge ist auch auf der teilweise freigegebenen Zufahrtsstraße sichergestellt - und damit auch die Müllentsorgung", so Oesterhoff weiter. Strom- und Fernwärmeproduktion des MHKW liefen den Angaben zufolge "in vollem Umfang".

Am Wochenende war auch am MHKW ein großer Sandwall aufgebaut worden. "Tausende Big Bags und mehr als 200 000 Sandsäcke wurden verbaut. Dabei waren rund 650 Feuerwehrleute und andere Helfer, auch eigene Kräfte unseres Unternehmens, im Einsatz. Dieser Wall diente aber in erster Linie dem Schutz der Rothenseer Ortslage und des Umspannwerkes. Das MHKW selbst ist nicht vom Hochwasser gefährdet", erklärte Oesterhoff.

"Wir haben eine großartige Unterstützung durch Rothenseer Bürger und Unternehmen erlebt", schilderte der MHKW-Chef. Es war beeindruckend, wie alles Hand in Hand ging und die Unternehmen sich gegenseitig mit Transportmitteln unterstützt haben. Es wurden auch fortlaufend Lebensmittel für die Helfer bereitgestellt. Bei allem Drama - das war ein tolles Beispiel für Zusammenhalt. Wir bedanken uns herzlich bei allen, die mitgeholfen haben."

Nachdem ein Sandsackwall am Hafenbecken gebrochen war, waren am Sonnabend das Industriegebiet und der August-Bebel-Damm überschwemmt worden. Dadurch lief Wasser auch in das Technische Polizeiamt und in den Keller des benachbarten Umspannwerkes der Städtischen Werke Magdeburg.

Deshalb drohte am Wochenende eine Stromabschaltung, von der der gesamte Norden Magdeburg betroffen gewesen wäre. Auch die Pumpen für das Abwasser wären damit ausgefallen. Feuerwehren, Technisches Hilfswerk und Bundeswehr konnten das mit einem Sandsackwall auf dem August-Bebel-Damm und mit dem Abpumpen von Wasser am Umspannwerk in Rothensee aber verhindern.