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Belebung als Teil der Berufsschule an der Salzmannstraße geplant Bodestraße: Die Zukunft der Schule beginnt 2019

20.06.2013, 01:10

Die Lemsdorfer können aufatmen. Denn der lange Streit um eine Schule an der Bodestraße ist ausgefochten. Bis 2019 soll der Standort durch eine Berufsbildende Schule belebt werden.

Von Anja Jürges

Lemsdorf l Dort, wo einst die Kleinsten die Schulbank drückten, soll künftig auf das Berufsleben vorbereitet werden. "Wir müssen nun einmal die Vorgaben des Landes einhalten. Demnach war die Grundschule nicht mehr den Anforderungen entsprechend mit 60 Schülern zu halten", sagt Jens Krüger. Der Fachbereichsleiter Schule und Sport erklärt: "Wir hatten immer deutlich unter 60 Schüler. Mittlerweile liegt die Vorgabe sogar bei 80 Kindern. Das ist nicht zu schaffen."

Ein Vorschlag war, Schüler aus Ottersleben aufzunehmen. Doch die Eltern im Stadtteil lehnten ab. Der Stadtrat bestätigte dies.

Im Rahmen der Schulentwicklungsplanung und Prioritäten Schulen Stark III wurde die Schließung der Außenstelle der Berufsbildenden Schulen "Hermann Beims" an der Schilfbreite beschlossen. "Da wir dort keinen Rückgang der Schülerzahlen verzeichnen, benötigen wir einen Ausweichstandort", sagt Rüdiger Koch, Beigeordneter und Bürgermeister vom Dezernat IV für Kultur, Schule und Sport. Am Ausweichstandort würden etwa 28 Unterrichtsräume benötigt werden. "Die Raumkapazität ist am Standort Bodestraße gegeben. Damit wäre dieser voll ausgelastet", so Rüdiger Koch.

Das von der EU geförderte Programm Stark III läuft bereits seit Mai 2012. Dadurch sollen landesweit Schulen und Kindertagesstätten saniert und modernisiert werden.

"Da der Antragszeitraum 2019 endet, müssen wir bis dahin fertig sein", sagt Rüdiger Koch. "Wir versuchen es aber zum nächstmöglichen Zeitpunkt. Sobald die Fördermittel da sind, soll die Schule in der Bodestraße hergerichtet werden."

Dass der Standort wiederbelebt wird, sei auch für ansässige Händler erfreulich, so Denny Hitzeroth. Der Sprecher der Arbeitsgruppe Gemeinwesenarbeit (GWA) Lemsdorf sagt: "Mehrere Protestaktionen nach der Schließung der Grundschule haben gezeigt, dass die Bürger mit der Entwicklung unzufrieden waren."

So auch Astrid Pierau. Die Vorsitzende des Heimatvereins Lemsdorf erzählt: "Dass es keine Grundschule mehr gibt, ist traurig. Ich sehe aber ein, dass diese Schulform wegen der Schülerzahl nicht tragbar ist." Ein Problem sieht Astrid Pierau in Zukunft jedoch: "Ich frage mich, ob es genügend Parkplätze geben wird." Ähnliche Anfangszeiten von Kindertagesstätte und Schule könnten dahingehend zu Kollisionen führen.

Dass es nicht für jeden Schüler einen PKW-Stellplatz geben wird, bestätigt Rüdiger Koch. "Das, was rechtlich nötig ist, werden wir aber vorhalten", so der Bürgermeister. Außerdem rücke die Außenstelle in der Bodestraße näher an den Hauptsitz an der Salzmannstraße. "Den Parkplatz werden sicher die meisten Lehrer nutzen", sagt Jens Krüger.