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Verhandlungen zwischen MVG und Gewerkschaft abgebrochen Busfahrer beraten über neuen Streik

Rund 50 Busfahrer sind über die MVB-Tochter MVG beschäftigt. Nach dem
Scheitern der Tarifverhandlungen droht nun ein neuer Streik im
öffentlichen Personennahverkehr. Ein Termin steht dafür noch nicht fest.

Von Martin Rieß 19.09.2013, 03:12

Magdeburg. Die Verhandlungen zwischen Magdeburger Verkehrsgesellschaft (MVG) - eine einhundertprozentige Tochter der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) - und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sind erneut gescheitert. Wie MVG-Geschäftsführer Andrej Kirschbaum informiert, habe die MVG ihr Angebot verbessert und eine Gesamtlohnsteigerung von acht Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren vorgeschlagen. "Trotz des nochmals aufgestockten Gesamtangebots sieht Verdi derzeit keine Grundlage für weitere Gespräche", sagt der MVG-Geschäftsführer. Von der Gewerkschaft sei kein Entgegenkommen zu spüren gewesen, um den Tarifkonflikt beizulegen.

Differenz in den Rechnungen der Tarifparteien

Etwas anders sieht Gerd Doepelheuer, Landesbezirksfachbereichsleiter Verkehr bei Verdi, die Lage: "Von acht Prozent kann keine Rede sein. Es handelt sich nur um sechs Prozent." Auf weitere Forderungen bezüglich der MVG-Mitarbeiter wie verbesserte Regelungen im Schichtdienst sowie eine Erhöhung des Urlaubs sei der Arbeitgeber gar nicht eingegangen. Gerd Doepelheuer erklärt: "Unser Hauptziel ist, dass die Einkommensschere von 30 Prozent zwischen den Beschäftigten der MVB und der MVG geschlossen wird. Denn die Busfahrer der MVG verrichten genau die gleiche Arbeit."

24-stündiger Ausstand ist laut Verdi "eine Variante"

Am kommenden Dienstag werden die Gewerkschafter mit den Mitarbeitern der MVG beraten. Doepelheuer: "Da wird ein neuer Streik auf jeden Fall ein Thema sein." Bereits am Morgen des 12. Juli hatten die rund 50 MVG-Mitarbeiter für einige Stunden gestreikt.

Das hatte zu zahlreichen Ausfällen im Fahrplan jener Magdeburger Buslinien geführt, auf denen die bei der MVG beschäftigten Busfahrer eingesetzt sind.

Zwar werde die Gewerkschaft dem Arbeitgeber nach der Beratung am Dienstag die Gelegenheit geben, mit einem neuen Angebot an den Verhandlungstisch zurückzukehren - falls dies nicht geschehe, sei ein kurzfristig bekanntgegebener weiterer Warnstreik in einem wesentlich höheren Umfang möglich. Gerd Doepelheuer sagt: "Ein 24-Stunden-Streik wäre dann eine denkbare Variante."

Busfahrer der MVG sind neben Fahrern der Muttergesellschaft unter anderem auf den MVB-Linien 51, 52, 53, 56, 57, 59, 71, 73 im Einsatz.