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Bilanz der Nacht zum Jahreswechsel Angriff auf Polizisten am Hasselbachplatz

Die große Randale zum Jahreswechsel blieb aus. Trotz einer relativen
Ruhe für Polizei, Rettungsdienste und Feuerwehr eine Nacht mit etlichen
Einsätzen.

Von Martin Rieß 02.01.2014, 02:12

Magdeburg. Mit viel Präsenz hat die Polizei versucht, auch in diesem Jahr von vornherein Randalierern in der Silvesternacht Einhalt zu gebieten. Das empfand eine Gruppe von zehn Feiernden am Hasselbachplatz gestern gegen 1.30 Uhr offenbar als Provokation und warf laut Polizeibericht mit Pyrotechnik, Flaschen und Steinen. Ermittelt wird unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs. Bereits um 0.50 Uhr waren Polizisten am Neustädter Platz im Einsatz, als sechs Personen auf einen Mann einschlugen.

Insgesamt, so die Polizei, sei der Jahreswechsel trotz weiterer Sachbeschädigungen und Ruhestörungen vergleichsweise friedlich verlaufen.

Für die Bahnhöfe meldet die Bundespolizei zwei Einsätze: Einen mutwillig ausgelösten Fehlalarm und einen Feuerwehreinsatz wegen des Qualms, der durch Pyrotechnik im Posttunnel des Hauptbahnhofs Alarm ausgelöst hatte.

134 Rettungsdiensteinsätze hat die Rettungsleitstelle zu verzeichnen gehabt - 55 davon seien im direkten Zusammenhang mit Silvester zu sehen, informiert Thorsten Seitter vom Einsatzleitdienst. Zahlen, die hinter denen vergangener Jahre liegen. Thorsten Seitter stellt daher fest: "Der Jahreswechsel verlief relativ ruhig." Den Großteil der neujahrsbedingten Rettungseinsätze habe es aufgrund eines zu hohen Alkoholkonsums gegeben. 39-mal rückten Fahrzeuge für qualifizierte Krankentransporte aus. Diese Einsätze wurden durch die Rettungsdienste der Berufsfeuerwehr, des Arbeiter-Samariter-Bunds, der Johanniter und Malteser gefahren. Zur Verfügung standen drei Notarztfahrzeuge und zwölf Rettungswagen.

Feuerwehren löschen unter anderem 16 Container

Für die Berufsfeuerwehren und die freiwilligen Feuerwehren in Rothensee, Olvenstedt, Diesdorf, Prester, Ottersleben und Südost schlagen 38 Einsätze zu Buche. Unter anderem am Akener Weg, wo an einem Einfamilienhaus der Austritt von Gas aus einem Tank vermutet wurde. In Brand geraten war aber nur eine Verzierung. Sieben Mal lösten automatische Brandmeldeanlagen Alarm aus. Bei einem Balkonbrand an der Olvenstedter Straße konnte die Feuerwehr das Übergreifen der Flammen auf das Kinderzimmer verhindern. Gelöscht wurden außerdem 16 Container, ein Baum, einmal Gerümpel und ein Stück Ödland. Im Einsatz war die Feuerwehr auch zur Notöffnung von Türen, zur Rettung von Tieren und als Unterstützung für den Rettungsdienst.

Brüche, Knalltraumata und alkoholisierte Patienten

In den Notaufnahmen herrscht traditionell zu Silvester Hochbetrieb. Dr. Jan Hülsemann, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums, sagt: "Wir hatten rund 50 Patienten, die aufgrund von Silvester-Aktivitäten bei uns eingeliefert wurden." Die Spanne reicht von Verletzungen am Auge über Knalltraumata und Verletzungen im Gesicht und am Mund bis hin zu Platzwunden, die Folgen von Schlägereien waren. "Wir mussten aber auch einen Jugendlichen stationär nach einer Alkoholvergiftung aufnehmen", sagt Jan Hülsemann. Im Vergleich zu vorangegangenen Jahreswechseln und anderen Städten mit Todesfällen oder abgerissenen Gliedmaßen sei - trotz der Schwierigkeiten, die jede Erkrankung mit sich bringt - die Stadt auch aus ärztlicher Sicht glimpflich ins neue Jahr gekommen.

Ein ähnliches Bild zeigt sich übrigens auch in der Notaufnahme des Klinikums Magdeburg in Olvenstedt: Hier sind in der Nacht auf den Neujahrstag rund 40 Patienten aufgrund von "silvesterbedingten Schwierigkeiten" registriert worden. Das Spektrum auch hier breit: von der Alkoholvergiftung über die Knalltraumata und Brandverletzungen bis hin zum Knochenbruch, der die Folge eines ungeschickten Schrittes beim Silvestertanz ist.

In den Pfeifferschen Stiftungen, deren Notaufnahme aufgrund der Spezialisierung des Krankenhauses als Zentrum für Orthopädie und Chirurgie gelten kann, hat es keine auffällige Häufung von Notfällen gegeben.

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe haben im Laufe der Nacht keine gravierenden Störungen vermeldet. Das Unternehmen hatte Fahrplan und Liniennetz vorsorglich für die Nacht umgestellt.