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Drei Gramm beim Aufräumen auf Toilette entdeckt Putzfrau findet in Magdeburger Kita Kokain

08.03.2014, 02:19

Magdeburg l Eine Putzfrau findet beim Aufräumen in der Kita Mandala eine Tüte mit weißem Pulver. Tests der Polizei ergeben, dass es sich dabei um Kokain handelt. Woher der Stoff kommt und wie er in die Einrichtung gelangte, ist derzeit völlig unklar.

Die Leiterin der Mandala Kinderbetreuung, Claudia Rondio (57), ist schockiert. Wo das Kokain herkommt, das in ihrer Einrichtung am vergangenen Mittwoch auf der Toilette gefunden wurde, weiß sie nicht. "Wir müssen das jetzt auswerten und handeln", sagt Rondio der Volksstimme.

Am vergangenen Mittwoch hatte eine Putzfrau in der Toilette auf einem Waschbecken eine Tüte mit weißem Pulver gefunden. Das Erwachsenen-WC ist für alle in der Kita frei zugänglich. Die Putzfrau übergab die Tüte Kitaleiterin Rondio, die wiederum die Polizei informierte. Ein Test ergab, dass es sich bei der Substanz um drei Gramm Kokain handeln soll. Nun liegt der Stoff zur weiteren Untersuchung beim Landeskriminalamt. Kokain wird aus der Kokapflanze hergestellt. Das weiße Pulver gilt als Modedroge und soll Leistungsfähigkeit und Aktivität steigern.

Claudia Rondio erstattete Anzeige gegen unbekannt. "Wir haben die Behörden über den Polizeieinsatz informiert. Auch in der Leitung haben wir das weitere Vorgehen besprochen. Die Eltern werden nun umfassend informiert", sagt Rondio der Volksstimme. Sie betont, dass die Sicherheit der Kinder zu keiner Zeit gefährdet gewesen sei.

Die Mandala-Kinderbetreuung wurde als privater Kinderservice im Jahr 2000 gegründet. Seit 2002 ist die Einrichtung eine gemeinnützige GmbH und wird vom Jugendamt der Stadt Magdeburg gefördert. In dem Haus gibt es nach Auskunft von Leiterin Rondio derzeit insgesamt 70 Kinderkrippen-, Kindergarten- und Hortplätze. Eine Kooperation besteht unter anderem mit dem Domgymnasium.

"Die Leitung der Mandala Kinderbetreuung hat sich aus polizeilicher Sicht korrekt verhalten", sagte Polizeisprecher Marc Becher auf Nachfrage der Volksstimme. Durchsucht wurde die Einrichtung nicht, Drogenhunde kamen auch nicht zum Einsatz. "Es ist weder Gefahr im Verzug noch gibt es eine richterliche Anordnung", sagte Becher der Volksstimme. Beides würde eine Durchsuchung rechtfertigen.

"Für uns ist es schwierig, herauszufinden, woher der Fund kommt", sagt Leiterin Rondio. Die Toilette ist auch für Eltern und Personal zugänglich. "Wir müssen nun erhöht wachsam sein", so Rondio weiter.

Die Einrichtung verfolgt ein offenes pädagogisches Konzept. Die Kinder können beispielsweise zu jeder Zeit entscheiden, was sie tun wollen. "Wir wollen aus unserer Einrichtung eigentlich keinen Hochsicherheitstrakt machen", so Rondio.