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Studienangebote in Magdeburg Verlockung für künftige Studenten zum Campusday 2014

Rund 3500 Besucher sind in die Otto-von-Guericke-Universität und in die
Hochschule zum Campusday gekommen. Bei diesem handelt es sich um eine
Art Tag der offenen Tür für künftige Studenten.

Von Martin Rieß 19.05.2014, 03:33

Magdeburg l Sämtliche Bereiche der beiden Magdeburger Hochschuleinrichtungen haben am Sonnabend ihre Türen geöffnet und dank des Frühlingswetters auch an den Ständen im Freien zahlreiche Besucher begrüßt. Rund 3500 Interessierte schauten vorbei.

Die bange Frage bereits im Vorfeld: Haben die Diskussionen um die Hochschullandschaft Sachsen-Anhalts, die auch für die Magdeburger Einrichtungen empfindliche Einschnitte bedeuten dürften, Auswirkungen auf die Zahl derjenigen, die sich für ein Studium in der Landeshauptstadt interessieren? Zumindest im Moment können dazu noch keine verlässlichen Aussagen getroffen werden. Unisprecherin Katharina Vorwerk sagt: "Den Einfluss der aktuellen Diskussion auf die Nachfrage können wir im Moment nicht einschätzen. Der Zeitraum für die Bewerbungen hat ja erst begonnen." Hochschulsprecher Norbert Doktor sieht das ebenso und meint: "Steigen werden sie dadurch kaum." Sicher sei jedenfalls: Die Zielstellung der Einsparungen liegt im Jahr 2025. Die Qualität der Lehre ist gesichert, auch weil derzeit Hochschulpaktmittel - dabei handelt es sich um Geld vom Bund - zur Verfügung stehen. Beide Einrichtungen sichern den neuen Erstsemestern zu, ihr Studium in Magdeburg beenden zu können.

Während einer Veranstaltung für Alumni der Abschlussjahrgänge 1964 und 1989 am Rande des Campusdays erläuterte Uni-Rektor Jens Strackeljan die Herausforderungen, vor der seine Einrichtung stehe: Zwei Drittel der Studierenden kommen inzwischen von außerhalb. Zu verstehen ist dies als Zuwanderung von jungen Menschen mit hoher Motivation als Ausgleich für jene Menschen aus der Region, die es aus beruflichen Gründen oder eben für Studium und Lehre in die Ferne zieht. Um die Zahl der Studierenden bei 14 000 zu halten, würden pro Semester rund 2500 Erstsemester gebraucht. Jens Strackeljan sieht als Erfolgsrezept dafür neben der Stärke der Uni zum Beispiel in der Medizin und den technischen Fächern dennoch ein breites Spektrum der Bildung.

Wir benötigen die Humanwissenschaften als kritisches Reflexionspotenzial für die Entwicklungen in der Technik" - Prof. Dr. Jens Strackeljan, Rektor der Otto-von-Guericke-Universität

Und er nannte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Fakultät für Humanwissenschaften: "Wir benötigen die Humanwissenschaften nicht zuletzt als ein kritisches Reflexionspotenzial für die Entwicklungen in der Technik", erklärte der Uni-Rektor.

Derweil lobte 89er-Absolventin Katrin Budde, bekannt vor allem als SPD-Landeschefin, die Entwicklung der Einrichtung: "Seit der Wende hat die Universität alles richtig gemacht."

Punkten wollen Uni und Hochschule nicht zuletzt mit Kooperationen: Neben dem bereits seit mehreren Jahren bestehenden und bundesweit einzigartigen Studiengang Sicherheit und Gefahrenabwehr gibt es jetzt auch einen neuen Statistikbachelor sowie den Studiengang Elektrotechnik Smarte Systeme.

Und auch die angemahnte Vernetzung innerhalb der Einrichtungen ist Thema: Neu an der Uni ist so das Studium der Medizintechnik. An der Hochschule geht es derweil auch um die Stärkung bestehender Angebote. Norbert Doktor: "Das Bauwesen und Industrial Design bei uns sind beispielsweise für Sachsen-Anhalt einmalig."

Am Hochschulstandort Stendal mit den Bereichen Angewandte Humanwissenschaften und Wirtschaft gibt es übrigens am kommenden Sonnabend, 24. Mai, von 10 bis 14 Uhr, einen weiteren Campusday.