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Verbesserungen angeregt Schiffshebewerk wird zum Anziehungspunkt

Der Besucherstrom am neu belebten Touristenmagneten ist spürbar. Doch noch bleibt einiges zu tun am Schiffshebewerk.

Von Martin Rieß 20.05.2014, 03:21

Magdeburg l Als weiterer Höhepunkt touristischer Aktivitäten soll das Wasserstraßenkreuz samt dem vor einem knappen Monat in die Saison gestarteten Schiffshebewerk entwickelt werden und damit Besucher in die Landeshauptstadt locken. Doch inwiefern fruchtet die erste Wiederinbetriebnahme des Schiffsfahrstuhls bereits mit Blick auf Nutzer- und Besucherzahlen? Betriebsleiter Marcel Bremer berichtet auf Nachfrage der Volksstimme davon, dass nach und nach die Anzahl der Nachfragen von Passagierschiffen und Sportbooten steigt. Und auch die Zahl der Besucher, die per Bus in die Siedlung Schiffshebewerk am äußersten Stadtrand kommen, sei spürbar angestiegen.

Unter anderem haben Vereine von Sportbootfahrern das technische Denkmal aus den 1930er Jahren als Ziel entdeckt. Vor diesem Hintergrund hieß es vor wenigen Tagen im Schiffshebewerk zum ersten Mal: "Die Wanne ist voll". 30 Boote hatten am Elbe-Konvoi des Landesverbands Motorbootsport Niedersachsen von Haldensleben nach Stade teilgenommen. Angesichts dieser Anzahl an Booten waren zwei Durchgänge für den Abstieg auf das Niveau der Elbe notwendig. Dank des Schiffshebewerks konnten die Bootsfahrer aus Niedersachsen auch einen Abstecher in die Innenstadt unternehmen.

Falls die vorrangigen Aufgaben es zulassen, zeigen Marcel Bremer und seine Kollegen angemeldeten Besuchergruppen auch die Einrichtungen. Der Betriebsleiter macht dabei deutlich, dass die noch anstehenden Arbeiten nicht allein dem technischen Erhalt dienen. Beispiel: Auf dem Arbeitsplan steht nicht allein der Korrosionsschutz, sondern auch die Arbeit am Beton. Erst nach dessen Instandsetzung nämlich könne mit Besuchergruppen wieder unter den Trog gestiegen werden, wo das technische Meisterwerk erst richtig fassbar wird.

Als landläufiges Ziel für Besucher hat unter anderem die Urania Magdeburg das technische Denkmal ausgemacht. Detlef Duckstein sagt: "Leider gibt es derzeit zu wenige Hebevorgänge, als dass man den Besuchern das Schiffshebewerk verlässlich in Betrieb zeigen könnte." Eine Idee: Ein Schiff dauerhaft vor Ort stationieren, um im Stundentakt Fahrten anbieten zu können. "Wenn der Trog zudem, wenn er nicht gerade in Betrieb ist, in der oberen Position geparkt werden könnte, würde sich dauerhaft ein guter Einblick unter den Trog bieten." Hauptschwierigkeit bei der Umsetzung von Ideen dürften die Kosten sein, denn das Budget fürs Hebewerk ist trotz aller Freude über den Neuanfang durchaus knapp kalkuliert.

Wie bereits berichtet, entwickelt die Stadt derzeit Ideen, den Wasserbau im Norden der Stadt touristisch aufzuwerten. Neben einer kurzfristigen besseren Einbindung in Marketingkampagnen und einer besseren Ausschilderung gehört dazu perspektivisch auch der Bau eines Besucherinformationszentrums.

Rigbert Hamsch vom Touralis Tourismusbüro Magdeburg sagt: "Das Wasserstraßenkreuz erfährt seit geraumer Zeit jährliche Zuwächse bei den Besucherzahlen von 20 Prozent." Um einen Einfluss des Schiffshebewerks darauf messen zu können, sei es noch zu früh. Aber auch er hat Anregungen, um die Attraktivität zu steigern - wenn der Fahrstuhl zum Turm der Schleuse schon nicht genutzt werden kann, sollten unterhalb wenigstens Bänke aufgestellt werden. Und auch eine Parkmöglichkeit für Busse näher an den Atrraktionen sei eine ebenso wünschens- wie preiswerte Verbesserung.