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Konzert Inga Rumpf, Rock und Röhre

Von Karolin Aertel 02.06.2014, 03:31

Magdeburg | Seit nunmehr 40 Jahren ist Inga Rumpf auf der Bühne zu Hause. Anfang der 70er Jahre begann sie mit der Band "The City Preachers", später "Frumpy" und "Atlantis" Musikgeschichte zu schreiben. Die Kraft ihrer tiefen Stimme zieht bis heute Musikliebhaber in ihren Bann. Am Sonnabend stand die mittlerweile 67-Jährige in der Festung Mark auf der Bühne. Vor knapp 500 Fans bewies sie einmal mehr, eine "Grande Dame" des Rock und Blues zu sein.

Neben Titeln ihrer neuen LP "White Horses" schenkte sie ihren Fans eine musikalische Reise in die Vergangenheit. "Duty" aus den 70ern sei beispielsweise solch ein Song, auf den sich Heike und Frank Piassek besonders freuten. "Dieser und viele andere stehen für unsere Jugend", erklären sie. "Eine Zeit, in der wir uns von dem Spießertum unserer Eltern, die den ganzen Tag lang Schlager hörten, lösten. Da musste unsere Musik umso lauter und wilder sein. Inga Rumpf war das."

1977, um genau zu sein am 15. Dezember, ist wegen Inga Rumpf sogar einmal die Magdeburger Stadthalle geräumt worden, erinnert sich Berthold Fritzsche. Damals habe sie ein Konzert mit dem Jochen Brauer Sextett gegeben. Es sei ein "Anrechtskonzert" für ein ausgewähltes Publikum gewesen. Etliche Karten blieben übrig.

Zwei dieser Restkarten ergatterte Berthold Fritzsche, ebenso wie viele andere Frumpy-Fans. "Musik und Humor" habe die Veranstaltung, in der auch ein Stimmenimitator auftrat, geheißen. Der Imitator sei von der Jugend ausgepfiffen worden, erinnert sich Berthold Fritzsche. Und als Inga Rumpf mit dem Sextett auf der Bühne stand und keinen ihrer Frumpy-Titel spielen wollte, seien die jungen Musikfans etwas "ungestüm" geworden - bis die Stadthalle von der Bereitschaftspolizei geräumt worden ist.

Von dem Rebellentum ihrer einstigen Fans schien am Sonnabend jedoch wenig übrig geblieben zu sein. Denn pünktlich um 22 Uhr verließ Inga Rumpf beinah protestlos die Bühne, um die Betreiber der Festung Mark nicht wegen Lärmbelästigung in Schwierigkeiten zu bringen.

Dafür hatte der Konzertabend beizeiten begonnen. Bereits um 19 Uhr standen die Kellergeister auf der Bühne. Die Magdeburger Musik-Urgesteine gaben ihr Jubiläumskonzert zum 50. Bandgeburtstag. Die Party dazu steigt am 5. Juli in der Feuerwache - mit vielen Gästen, wie sie versprechen. Und da darf dann sicher auch länger gefeiert werden.