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Einmal Otto, immer Otto Heimkehrerin erfüllt sich mit Studium langgehegten Wunsch

Wer einmal ein Otto war, der bleibt es oft - mit Leib und Seele, auch wenn er seiner Heimatstadt für eine gewisse Zeit den Rücken kehrt. In der neuen Serie von Volksstimme und Stadtmarketingverein ProM erzählen Magdeburger, warum sie zurückgekommen sind. Heute: Franziska Keindorff.

28.07.2014, 06:54

Magdeburg (ha) l "Es ist verblüffend, manch einer meiner Kollegen in Hamburg dachte, Magdeburg läge neben Rostock", erzählt Franziska Keindorff belustigt. Ihre Herzensangelegenheit: "Magdeburg soll insgesamt bekannter und internationaler werden. Die Uni ist Vorreiter mit den zahlreichen Studierenden aus verschiedenen Ländern."

Sie selbst studiert auch an der Otto-von-Guericke-Universität. "Erst mit 29 Jahren habe ich mit dem Studium angefangen. Inzwischen schreibe ich meine Bachelorarbeit", berichtet sie glücklich. Dabei hatte die junge Frau schon vor dem Studium beste Karrierechancen. Dafür zog sie nach dem Abitur zum nördlichsten Punkt der Bundesrepublik.

In Flensburg erlernte sie bei einem großen Unternehmen den Beruf der Handelsassistentin. "Ich hatte nicht unbedingt den zwingenden Wunsch wegzugehen, aber dort boten sich mir viele berufliche Chancen", erzählt sie. Doch der Vertrag erforderte einige Filialwechsel, sodass sie regelmäßig in andere Städte ziehen musste. Viel Zeit für die Familie blieb da nicht.

"Ich kam nur alle zwei Monate nach Magdeburg. Mir fiel sehr stark auf, dass die grauen Flecken verschwanden und der Stadtkern sowie die Elbpromenade aufblühten. Eine farbigere Stadt und mehr kulturelle Möglichkeiten für Jung und Alt gefielen mir."

Nach sechs Jahren in Norddeutschland suchte sie sich einen anderen Job. "Dann wurde ich Vertriebsleiterin für ein deutschlandweit tätiges Unternehmen. So konnte ich jedes Wochenende meine Familie sehen", verrät sie. Im Oktober 2011 traf sie die Entscheidung: "Mit knapp dreißig Jahren war es an der Zeit, sich Gedanken zu machen, was ich im Leben möchte." Sie kam zurück.

Endlich erfüllte sich die Heimkehrerin einen langgehegten Wunsch. "Ich habe mich an der Uni für Psychologie eingeschrieben. Magdeburg ist für Studenten toll", ist sie überzeugt, wie auch viele ihrer Kommilitonen: "Selbst Studierende aus anderen Bundesländern und dem Ausland schwärmen von Magdeburg." Die Ferne kommt für sie nicht mehr infrage: "Ich habe genug Flexibilität bewiesen und fühle mich hier wirklich wohl. Ich liebe das Grün. Magdeburg und das Umland haben davon viel zu bieten. Es ist alles da, was ich brauche."

Für Franziska Keindorff ist das Ziel, Magdeburg wird 2025 Kulturhauptstadt Europas, realistisch. Dafür kennt die junge Frau viele Argumente: "Die Geschichte der Hansestadt, die Christianisierung, Otto von Guericke, die Stadt ist Reformzentrum, unser Dom und die Elbe - ich finde, das sind alles gute Gründe für den Titel."

Morgen: Christian Buch

Alle Porträts unter www.stadtmarketing-magdeburg.de.