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Landeswettbewerb Demografie Damit haben Magdeburger gepunktet

Bis 12. September können sich Unternehmen, Organisationen und
Initiativen um den Demografiepreis bewerben. Ein Blick auf den
Preisträger Dialog der Generationen und den Endrunden-Teilnehmer
Vito.De, die im vergangenen Jahr dabei waren.

Von Martin Rieß 29.07.2014, 10:11

Magdeburg l Der Anteil der jungen Menschen an der Einwohnerschaft Sachsen-Anhalts sinkt. Unter dem Stichwort des demografischen Wandels ist diese Entwicklung ein wichtiges Thema auch für die Wirtschaft. Das betrifft sowohl finanzielle Fragen für das Sozialsystem, als auch Fragen, die Unternehmen unmittelbar betreffen: Wie können künftig die Stellen von Facharbeitern ersetzt werden, die aus dem Unternehmen ausscheiden? Oder: Mit welchen Produkten und Neuentwicklungen können sich die Anbieter auf die Bedürfnisse der sich verändernden Gesellschaft einstellen.

Die besten Ideen in drei Kategorien sind beim zweiten Demografiepreis Sachsen-Anhalt unter dem Dach des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr gefragt - siehe Infokasten.

Im vergangenen Jahr hatte es mehr als 100 Bewerber gegeben. Auch die Seniorenvertretung Magdeburgs hatte es mit dem Dialog der Generationen in der Kategorie "Jung und Alt" bis aufs Siegertreppchen geschafft. Anfang der 2000er Jahre hatte das Projekt begonnen. Es geht darum, Brücken zur Jugend zu bauen - und zwar nicht als Einbahnstraße. Senioren stellen den jungen Menschen beispielsweise historische Spiele vor - und Schüler zeigen älteren Menschen, wie moderne webbasierte Kommunikation funktioniert.

Zwar nicht auf das Treppchen - dafür aber in die Runde der Besten - hat es das Projekt Vito-De gebracht. Beworben hatte sich das Vorhaben in der Kategorie Gesundheitsverbesserung.

Symptomatisch für dieses Vorhaben ist das enge Zusammenspiel zwischen Medizin und Ingenieurwesen, das angesichts der universitären Schwerpunkte auf dem Weg zur Magdeburger Spezialität ist. Vito-De umfasst eine verbesserte Infarktversorgung durch telematik-unterstützte Organisationsstrukturen. Hinter der Idee steckt der Universitätsprofessor und promovierte Mediziner Rüdiger Braun-Dullaeus. Es geht sowohl um die Akutversorgung bei Herzinfarkt als auch darum, die Nachsorge zu verbessern, wenn der Patient das Krankenhaus wieder verlassen hat.

Im Herzschlag eines Jahres wurde das Konzept umgesetzt: Die konkreten Ideen standen Anfang Januar 2012, und im Jahr darauf war es umgesetzt.

Ziel des Projektes war es, jene Menschen zu erreichen, die ein hohes Risiko einen Herzinfarktes tragen, sowie jene zu unterstützen, die einen akuten Herzinfarkt erlitten haben.

Das Engagement für die Verbesserung der Herzinfarkt-Versorgung liegt nahe: Zwar sinkt die Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Todesursachenstatistik, Sachsen-Anhalt liegt aber in Sachen Sterblichkeit am Herzinfarkt in der Spitzengruppe im Vergleich zu anderen Bundesländern. In der Projektpräsentation zum Demografiepreis hieß es: "Auch unter Berücksichtigung der demografischen Entwicklung lässt sich eher eine Verschärfung des Problems prognostizieren." Letztlich sei das regionale Netzwerk "HerzNet-LSA" entstanden - eine Art telemedizinisches Kommunikationsnetzwerk. Dies ermöglicht unter anderem die direkte Kommunikation vom EKG-Gerät im Rettungswagen mit Krankenhäusern der Notfallversorgung. So können Notärzte bei Sofort-Entscheidungen Unterstützung von Spezialisten der Akutkliniken erhalten. Als weiteres Teilprojekt wurde das "HerzNet-LSA-Register" kreiert, bei dem Patienten mit einem hohen Herzinfarktrisiko in einem Register geführt und telemedizinisch betreut werden.